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Preussenhusar

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41

Montag, 18. Mai 2009, 13:37

Am 21. Mai wurde wieder ein Darlehen fällig.



Ein Kontrollgang zur Werft bestätigte mir den nächsten Stapellauf für den 29. Mai


Und tatsächlich lief der Kraier bei strahlendem Frühlingswetter aus.


Er sollte als Verstärkung der Malmö K1 dienen.



Als die Danzig S1 in Thorn lag, trudelte wieder ein Darlehen ein.



Die finanzielle Basis entspannte sich zusehends.

Am 1. Juni überprüfte ich erneut die Bevölkerungslage zuhause.

So waren von den nun in der Stadt wohnenden 3033 Bürgern
421 Reiche
722 Wohlhabende und
1877 Arme.

Das entsprach
13,8 % Reichen,
23,8 % Wohlhabenden und
61,9 % Armen.

Besonders die Zufriedenheit der Armen, der "Arbeiter" war gestiegen,
so daß eine Erweiterung der Produktion zumindest von dieser Seite nicht behindert würde.



Als am 8. Juni die Malmö K1 eingelaufen war, wurde ihr die Malmö K2 beigestellt.


Danach suche mich ein Bote des Darlehensgebers auf und bat um eine zügige Unterredung.

Was DER wieder wohl wollte ?



PH

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42

Montag, 18. Mai 2009, 13:54

Ich las das Schreiben:



Ahja, nun hatten wir über Monate Darlehen vergeben und waren immer zuverlässige Leute gewesen,
die ihrerseits auf die Zuverlässigkeit der Schuldner vertrauten,
doch dieser elende Schuft von Hesse, dieser Taugenichts von Krämerseele wagte es,
mir - bzw dem alten Weizmann - die Rückzahlung zu verweigern.

Ja, mit den Juden kann man es ja machen.
Die können ja nicht klagen, vor Gericht.

AAAABER !

Der Wicht hatte die Rechnung ohne die Stadtverwaltung gemacht.
In den Statuten der Hansestadt Königsberg, wie allen anderen Hansestädten,
war vermerkt, daß ein Schuldner, der an dem festgelegten Tag seinen Verpflichtungen nicht nachkommt,
sei es aus Unachtsamkeit, Unglück, Ungemach im Handel oder aus eigenem Verschulden,
gnadenlos gepfändet werden dürfe, sofern er noch über Waren oder Schiffe verfüge.

So konnte es also auch einen selbst treffen, wenn man eine Strafe nicht bezahlte,
oder selbst ein Darlehen aufgenommen hatte.

Nach Aussage der Händler war ein solcher Eingriff in das Vermögen des Schuldners nicht wohlgelitten,
aber die kurzfristige Schädigung des Ansehens stand in keinem Verhältnis zum Verlust einer großen Summe Geldes,
das man jedenfalls wieder arbeiten lassen konnte.

Ganz abgesehen davon, daß eine Schädigung des Vermögens des Gläubigers ja auch nicht durch die Heilige Kirche entschädigt würde.

Es gab nun die Möglichkeit, relativ günstig "einzukaufen"

Ich befahl also die Pfändung.

PH

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43

Montag, 18. Mai 2009, 14:08

Als am Nachmittag der Kontorsverwalter mich rufen ließ,
ahnte ich bereits Übles.

Die Pfändung hatte 12 Last Fisch und 102 - ja ! in Worten EINHUNDERTUNDZWEI LAST Holz erbracht.


UFF !

Den Fisch nahm ich ja gerne und dankend an,
aber das Holz war nun nicht gerade Mangelware zu Königsberg



Auf Basis der Lagerwerte ermittelte ich einen Pfändungswert von 14.880 Goldstücken.
Immerhin !
Dennoch war ich etwas verärgert.
Die Lagermiete von 1 GS pro Tag und Last bedeutete, daß in einer Woche mich diese Pfändung 100 GS kosten würde.
Der Fisch war ja schnell weg, aber das Holz konnte ich so schnell nicht verbrennen.

Mir mußte eine andere Verwendung einfallen.
So befahl ich die Errichtung einer weiteren Eisenschmelze


und einer weiteren Werkstatt.



Damit meine Arbeiter auch ordentlich - und vor Allem bei MIR - untergebracht seien,
ordnete ich noch den Bau eines Fachwerkhauses an.



Ein Blick auf die Vermögensentwicklung zeigte,
daß die bisherige Vorgehensweise zumindest nicht ganz falsch gewesen sein konnte.



Ich hatte die Halbe Million überschritten,
wobei ein erheblicher Teil als Ware auf Lager gehortet wurde.

Die Stadtübersicht offenbarte, daß Königsberg mit knapp 3100 Einwohnern
deutlich vor der nächstgrößten Stadt Danzig und ihren 1658 Einwohnern lag.




Die kleinste Stadt war jetzt Köln mit 582 Einwohnern.
Das "Nest Südwest" wurde es genannt.

Nunja, mit Salz alleine war eben keine Großstadt aufzubauen.

PH

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44

Dienstag, 19. Mai 2009, 15:27

RE: Eine Hansegeschichte

Am 15 Juni fand in Königsberg ein Hansetag statt.

Ahus wurde mit einem hohen Bußgeld wegen der Erhebung von Ausfuhrzöllen belegt.


Nun war ja bekannt, daß sich die Bürgermeister nur wenig von solchen Maßnahmen
beeindrucken ließen.

Immerhin hatte die Hanse Haltung und Position gezeigt.

Nachmittags wurde plötzlich durch die Wachen weit vor der Stadt ein herannahender Zug Soldaten bemerkt.
Die Wachen schlossen hastig die Tore in der Stadtmauer,
nachdem die Bewohner sich in Sicherheit gebracht hatten.
Die Zufahrtsstraßen nach draußen waren blockiert.
Nur der Hafen war noch als Tor zur Welt offen.

Der Landesfürst stand vor den Toren und wollte der Stadt seinen Willen aufzwingen.



Die Bevölkerung war etwas verängstigt,
jedoch meine Bautätigkeit setzte ich unbeirrt fort.
So wurde ein neues Kaufmannshaus errichtet.


Zu allem Überfluß überfiel der Pirat Vanderdeeken meinen Kraier Malmö K1.
Fernab vom heimischen Gewässern war es dem Kapitän nicht mehr gelungen, sich schnell aus der Fahrtlinie
der Seeräubers zu bringen.



Immerhin führte sein geschicktes Maneuvrieren dazu,
daß er die Flotte heil aus dem Kampf herausführen konnte
und KEINE Verluste an Mensch und Material zu beklagen waren.



Am 19. Juni startete die 2. Eisenschmelze ihre Produktion.


Wegen der in die Stadt geflüchteten Arbeiter war es mir möglich, schnell an die benötigten Arbeitskräfte zu gelangen.
Konkurrent Adam würde für sein Pechwerk später länger warten müssen.

Am 23. Juni hatten die fürstlichen Truppen die Stadttore erreicht.
Die Belagerung währte bereits eine Woche.



Zu allem Übel erhielten wir aus der Ferne noch Kenntnis von einem Trupp Raubritter und Söldner,
die es auf die Stadt abgesehen hätten.





Wie sollte das bloß enden ?



PH

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45

Dienstag, 19. Mai 2009, 16:31

RE: Eine Hansegeschichte

Unbeeindruckt von der fürstlichen Armee beauftragte ich die Werft mit 2 (!) neuen Kraiern.
Mittelfristig war geplant, jeden Konvoy mit 2 Kraiern auszustatten und die Schniggen als Kapitänssucher einzusetzen,
oder einmalig Aufträge mit geringer Lademenge auszuführen.



Als ich am 1. Juli nach der Wache sah, hatte diese die Tore wieder geöffnet.
Entweder war die Belagerung durchbrochen worden,
oder der Bürgermeister hatte sich vom Fürsten freigekauft.

Jedenfalls zog wieder Normalität ein.


Im Hinterkopf behielt ich aber die Bedrohung durch das Söldnerheer.

Die wachsende Bevölkerung wurde wohlhabender.
Nun verlangte sie den Ausbau in Form eines weiteren Giebelhauses


Jedefalls an MIR sollte das nicht scheitern.

Am 12. Juli war in Thorn wieder ein Weinhändler mit 150 Fass des kostbaren Naß,
der meinem Schiff diese Ware verkaufen wollte.
Eigentlich hätte ich das gerne angenommen,
aber die finanizelle Lage ließ dies leider nicht zu :(



Mein Kontor wurde gut verwaltet.
Der Verwalter hatte sich einigermaßen eingearbeitet.
und handelte, wenn er einkaufen sollte, gute Rabatte aus.

Allerdings ließ er sich den Tag mit 75 Goldstücken auch ordentlich bezahlen.
Alter Gierschlund !


In Rügenwald nahm die Malmö K2 einige neue Matrosen auf.
Zuhause waren die neuen Arbeiter in meinen Betrieben besser aufgehoben.
Die Matrosen waren aber nicht für die Memel bestimmt ;)



Am 20 Juli 1301 wurde die Danzig K2 fertiggestellt.
Nun konnte der Konvoy erweitert und mehr Bier herangeschafft werden.
Da wurde mittlerweile auch gebraucht, denn Memel und die anderen Städte dürsteten doch sehr.



Also überführte die Memel K2 die Mannschaft auf die Danzig K2


Somit war das Schiff bereit, sich dem Konvoy anzuschließen.

An 24. fand die Umstellung in Danzig statt.


Die Schnigge wurde herausgenommen und fuhr heim.
Der Konvoy setzte indes seine Route fort.

Die Schnigge wurde ihrerseits nach Thorn geschickt und Thorn aus der Danziger Route herausgenommen.
So würde das Bier schneller "fließen"


Die Routen begannen sich zu "strecken",
also für jede angeschlossene Stadt mittels eigener Schiffe die Versorgung zu starten.

Allein "Malmö" war noch für 4 Städte zuständig.

Am 27. Juli schlußendlich begann die Belagerung der Söldner.
Würde die Stadt auch diese Bedrohung unbeschadet meistern können ?

PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 08:50

RE: Eine Hansegeschichte

Die Plündernden und brandschatzenden Horden näherten sich der Stadt.



Wie zuvor beim Angriff des Landesfürsten waren alle Zugangswege zu Lande versperrt.
es blieb aber die See.

Und in ihren Weiten fuhren meine Schiffe unbeirrt.
So legte der Malmökonvoy gerade in Rügenwald an,
als die Nachricht über den Angriff Vanderdeekens gegen die Thorn S1 hereinkam.



Leichtsinnigerweise war das Boot ohne Kapitän unterwegs,
so gelang es dem Piraten, der vollkommen hilflosen Besatzung
die geladenen Waren anzunehmen.

Die Plünderung kostete viele Felle und Eisenwaren.



So schwor ich Rache !

Nur womit ?

Ich mußte mehr Geld und mehr Schiffe bekommen.
Nur so wäre es denkbar, einen Jägerkonvoy zu finanzieren.

Es wurde ein konzeptioneller Plan entwickelt.

Die Jägerflotte sollte, wenn möglich, aus vollbesetzten Kraiern bestehen,
wovon selbstverständlich ein Kraier als Orlogschiff auch bewaffnet sein müsste.

In "Friedenszeiten", also sobald der Verbrecher Vanderdeeken erledigt sein würde,
sollte der Konvoy als Baustofftransporter oder als Fernkonvoy eingesetzt werden.
Außerdem könnten seine Mannen als Besatzung für neue indienstzustellende Konvoyschiffe
"angezapft" werden.

Um immer genug Kapazität zu besitzen, neue Kapitäne aufzunehmen und Matrosen zu werben,
plante ich im heimatlichen Hafen stets 2 Kraier vorzuhalten,
die ohne eigentliche Aufgabe als schwimmendes Lager die platzfressenden Lastwaren lagern sollten.

Aber das alles waren in jenen Tagen den Sommers 1301 noch unsichere Vorhaben.

Nur gab es da noch ein Hindernis !

Ich war als Kaufmann wohl anerkannt,
aber mit diesem "Status" war mir der Zugang zur Westsee verwehrt.
Weiter westlich als Stettin konnte ich nicht fahren, die Hanse würde das als Unverschämtheit einstufen.

Um diesen Umstand möglichst bald zu beheben,
trat ich am 9. August 1301 der Gilde zu Königsberg bei.



Daß hierfür 65000 Goldstücke zu berappen waren, schmerzte meinen knappen Etat etwas,
aber dank vorausschauender Produktion, die ja von der Belagerung nicht betroffen war,
konnte ich auf gewisse Vorräte an Eisen zurückgreifen, um die Kasse zu füllen.





(Anm:
Natürlich sind Reisebeschränkungen nicht Bestandteil des Spieles,
aber ich hatte mir als Auflage gesetzt, auch angesichts der üppigen Umsatzmöglichkeiten in der Ostsee
vor dem Status des Fernkaufmannes nicht die heimischen Gewässer zu verlassen)


PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 09:07

RE: Eine Hansegeschichte

Am 11. August war der erste der vormals 2 bestellten Kraier fertig und wurde unverzüglich als Orlogschiff aufgerüstet.



Er sollte als Anführer Thorn anlaufen.

Wie es der Zufall wollte, entdeckte die Schnigge in Thorn einen Kapitän
Seine Segelfähigkeiten waren gerade ausreichend, um einmal Wetter auszuweichen,
aber von Handel wußte er überhaupt nichts,
geschweige denn wie ein Entermesser zu führen sei.
Nunja, ein Chance sollte er haben.



Gerade wenn ich einmal Kontore in Danzig und Memel hätte,
bräuchte ich noch genug Schiffsführer, die ihre Reise unbeschadet durchführen könnten,
die Händler und Kämpfer würden eigene Aufgaben erhalten.

Um den Kraier zuhause mit den nötigen Matrosen zu versorgen,
heuerte die Thorn S1 vor Ort soviele Matrosen an, wie nur möglich.
So sollte der heimische Arbeitsmarkt entlastet werden.



Daheim wurden Kapitän und Mannschaft auf den Kraier gewiesen.



So sammelte der Kraier mithilfe der Schnigge Thorn S1 allmählich seine Besatzung zusammen.

Die Bewaffnung wurde gewählt.
Je 2 große Bliden und Werke, sowie 2 kleine Werke gingen an die Waffenplätze.


So ausgestattet konnte sich das Schiff besser verteidigen.

Die milde Spätsommersonne beschien eine tüchtige Stadt.
Die Belagerung war an meinem Unternehmen folgenlos vorbeigegangen.
Gerüchteweise sollte die Stadtwache die Angreifen nicht besiegt haben,
Im letzten Moment sei es den Banditen gelungen, das Stadttor zu brechen
und somit den Widerstand zu überwinden.

Ich hoffte daß nun genug sei mit den Störungen.


Am 1. September wurde ich in die Gilde eingeladen.
Man wolle mir, so der Bote, ein wichtiges Pergament persönlich überreichen.


PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 09:35

RE: Eine Hansegeschichte

Im Festsaal des Gildehauses wurde mir feierlich eröffnet,
daß ich fortan als Fernkaufmann gelte
und somit das Recht besäße,
alle Städte, Kontore, Umschlagsplätze und Niederlassungen der Hanse anzufahren
und eigene Unternehmungen zur Erkundung weiterer Handelsmöglichkeiten durchzuführen.




Ich ließ die Zeit revuepassieren.
Was war doch aus dem kleinen Krämersladen geworden.
Vor noch 18 Monaten nahm mich keine wahr,
der Hafenmeister würdigte mich kaum eines Blickes,
in der Werft waren Hohn und Spott zu vernehmen,
im Badehaus und der Kirche sprach kein Mensch mit den Krämer Friedrich von Thorn.

Und heute ?

Die Welt stand mir offen,
ich bereiste die ganze Ostsee mit mehreren Schiffen,
Importe und eigene Produktionen gewährleisteten die Versorgung der Stadt Königsberg
und anderer Städte mit lebenswichtigen und grundlegenden Bedarfsgütern.

Das Volk dankte MIR für seinen Wohlstand.

Wahre Massen an Waren wurden tagtäglich umgeschlagen,
die Menge an Geld, die der Darlehensgeber in meinem Auftrag verwaltete, war alleine schon ein Vermögen.

Achja, nicht daß es in Vergessenheit gerät.

Es gab da noch ein gewisses "Vorkommnis" am 3. September des Jahres 1301




PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 10:09

Die Pfändung wurde durchgeführt !

Als Ergbnis dieser Maßnahme erweiterte sich mein Flottenbestand um eine Schnigge :)




Das "neue" Schiff war mit 5 Matrosen ausgestattet und trug 4 Last Fisch sowie 15 Last Holz.

Nunja, Fisch war ja gerne gesehen.
mit Holz aber konnte ich mich selbst erschlagen.

Man nimmt eben, was man bekommt.


Vorschnell begann ich, in der Werft das Schiff zu reparieren,
wodurch die Waren vorerst an Bord belassen werden mußten.



Die Liegezeit von 14 Tagen war lästig,
aber das Schiff mußte unbedingt wieder seeüchtig werden.
SO würde es beim leisesten Windhauch absaufen wie räudige Ratten.

In Ahus meldete sich ein weiterer Kapitän zum Dienst,
der neben mäßiger Segelkunst sonst nur das Trinken beherrschte ;)



Dennoch wurde er eingestellt.
Dazu kehrte der Malmökonvoy eigens noch einmal zurück.

Am 14. September betrat ich das Rathaus, um einmal Ausschau nach günstigen und lukrativen Aufträgen zu halten.
Unsere Städtepartner hängten dort regelmäßig ihre Aufträge aus,
um die Stadtversorgung zu verbessern.

Vielen Städten mangelte es immer an irgendetwas
und auch der Landesfürst in seiner unermeßlichen Gier - ähh Gnade
ersuchte auf diesem Wege stets, Waren zu kaufen oder Lieferabkommen einzugehen.

Früher waren solche Aufträge für mich uninteressant,
oft auch waren die gewünschten Güter zu knapp,
um sie auch noch auswärts zu verkaufen.

Diesmal jedoch erblickte ich ein interessantes Inserat:



37 Faß Bier zu einem hohen Preis !
Ich nahm den Auftrag an.

Um das vorrätige Eisen in größerer Menge weiterverarbeiten zu können,
beauftragte ich das Stadtbauamt mit der Errichtung einer weiteren Werkstatt.



Am 18. September lud die nun "Rügenwald S1" genannte Pfändungsschnigge 50 Faß Bier auf.



Dann wurde von der Malmö K2 der neue Kapitän aufgenommen
und das Schiff legte ab.

In Rügenwald betrat der Kapitn die Kneipe und fand den genannten Händler Diethart Plönnes vor.

Er nahm freudig die gewünschten 37 Faß Bier entgegen.


Nach Ablauf der zugestandenen Frist dankte er mir schriftlich


Dieser Handel steigerte mein Ansehen als zuverlässiger Kaufmann.

In der Stadt munkelte man schon etwas vom "Mirakel des Hauses von Thorn".
Und in der Tat.
Es sollte in den kommenden Tagen eine Umwälzung die Stadt erreichen,
welche ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu erhoffen hätte wagen dürfen,
als ich meine Karriere startete.
Denn als Karriere konnte mein Aufstieg wirklich gewertet werden.


PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 10:53

1. Oktober 1301.

Im Rathaus waren die Honoratioren versammelt.
der Apotheker, der Pfarrer, der Arzt, der Werftmeister,
der Vorsitzende der Gilde, der Bürgermeister und weitere "hohe Tiere" der Stadt Königsberg.

Als ich in meiner besten Garderobe stehend vom Bürgermeister mit Handschlag empfangen wurde,
überreichte er mir ein Pergament, laut dem ich von nun an als
"ehrenwertes Mitglied im Rathe der Statt Königsberg" anzusehen sei
und alle Rechte und Pfilchten, welche darauf erwachsen wahrzunehmen habe.

Freundlicher Beifall ertönte und der Glockenturm des Rathauses verkündete das würdevolle Ereignis.



Der Bürgermeister sprach weiter:

"Friedrich von Thorn.

Es ist Uns eine große Freude und Ehre,
Euch hiermit die Würde eines Ratsherren antragen zu dürfen.

Mit dem heutigen Tage werdet Ihr das Recht haben,
im Rate der Stadt Anträge zu stellen und an Sitzungen, Beratungen und Abstimmungen teilzunehmen"


Ich erinnerte mich an jenes ominöse Treffen in der Kneipe unlängst,
und mutmaßte, daß selbige wohl öfter mit meiner Teilnahme stattfinden würden.

"Darüberhinaus sei Euch diese Würde auch Verpflichtung.
Ein jedes Mitglied im Rate der Stadt ist in erster Linie dem Wohle seiner Mitbürger verpflichtet.
Von nun an werdet Ihr sehr aufmerksam beachtet sein von Jedermann.

Nicht Arm oder Reich seien von nun an Eure Kriterien, nach denen Ihr Eure Taten messen lassen sollt,
vielmehr ist die GANZE Stadt Eure Pflicht.

Seht mit offenen Augen um Euch und erblickt die Notwendigkeiten eigenen Handelns.

Wendet durch eigenes Tun Unbill ab.
Fördert Kunst und Kultur "


Was bitte ?

"Baut wo Ihr es als nötig befindet zum Wohle der Stadt und der Heiligen Kirche"


Ahsooo - Geld will der Pfarrer haben. Soll er es doch gleich sagen.

"Und bedenket wohl: Einst wird Euer Tun bewertet werden an der Richterbank,
and der alle einmal stehen werden, ob Arm oder Reich im Leben,
ob Mächtiger oder Leibeigener.
Niemand kann dem Obersten Richter Sand in die Augen streuen.
So seid rechtschaffen und ehrlich, tapfer und gerecht.
So wir Euer neuer Rang Euch einst auch als Verdienst angerechnet werden.

Laßt Euch nicht verführen von der Macht.
Blendwerk und Tand sind doch letztlich alle weltlichen Dinge.

Arbeitet zum Wohle Eurer unsterblichen Seele.

Dazu mag euch die Mitarbeit im Rate der Stadt ein Werkzeug sein.

Die Stadt wünscht Euch allzeit Gute Geschäfte und Fortschritt in Eurem Tun.

Nun darf ich bitten, auf den Ratsherren, den braven Fernkaufmann Friedrich von Thorn das Glas zu erheben
und anzustimmen ein Dreifaches HOCH HOCH HOCH "


Etwas ergriffen erwiderte ich:

"Herr Bürgermeister, Herr Ratsvorsitzender,
sehr geehrte Herren Mitglieder des Rates der Stadt Königsberg,
Werte Herren !

Meinen aufrichtigen Dank für die würdigen Worte des Herrn Bürgermeister und die guten Wünsche.

Ansporn zu gutem Handel und nicht bloßen Reichtums sind seid jeher meine Triebfedern.

Das Wohl der Stadt basiert jedoch auf Wohlstand seiner Händler.
Nur Wagemut und Risiko können die Saat sein,
aus der unter Schweiß und zuweilen leider auch Blut die Ernte eingefahren werden kann.

Bleibt sie aus, so ist dies nicht nur Zeugnis eines Unglückes,
sondern oft auch von Unfähigkeit zu vorausblickender Planung und Vorsorge.

Jedermann weiß, daß die Güter, welche ich heute verbrauche,
morgen nicht mehr vorhanden sind.

Das Getreide, das ich heute mahle,
wird morgen nicht mehr zu Aussaat kommen können.

Wenn die ach so augenscheinliche Geldgier mancher Kaufleute das Klima in den Markthallen trübt,
so ist dies in Wahrheit nicht selten die Ernte, die der risikobeladene Transport einfährt.

Natürlich sind die der Kapitalsünde des Unmaßes Schuldigen zurecht verschrien
und jedermann weiß, wer diese Namen sind.

Das rechte Maß zu finden ist schwer.

Ich versichere Ihnen, daß MEIN Streben nach Wohlstand stets die ganze Stadt
und seine Bevölkerung zum Ziele hat.

Niemand soll Not leiden wenn ich es verhindern kann.
Niemand soll Hungern, wenn ich das Korn gelagert habe.
Niemand soll wehklagen vor Durst oder Unrat, wenn ich es zu beheben weiß.

So seien die Herren versichert, daß mein Wirken zum Wohle Königsbergs
mit dem heutigen Tage nicht seinen Zielpunkt erreicht,
sondern seinen langen Weg erst richtig begonnen hat.

Es lebe unsere glorreiche Vaterstadt Königsberg,
er lebe der ehrwürdige Rat der Stadt.

HOCH"



Nach ausgiebigem Trank und langen Gesprächen verließ ich spät abends etwas wankenden Schrittes
aber mit großen Plänen das Rathaus und schlenderte in den nebelverhüllten Gassen in mein Haus.

PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 11:25

In meiner Eigenschaft als Ratsherr war es mir nun erlauubt,
auch mit dem Abgesandten des Landesfürsten zu verhandeln.
Ihn traf an stets am Torhaus des Stadtores.

Dies waren seine aktuellen Nachfragen und Preisangebote:



Die Angebote des Herren lagen unter den Preisen der Stadt.
Naja, klar, sonst könnte man ja gleich auf dem Markt einkaufen.

Allerdings hatten diese Angebote einen nicht zu unterschätzenden Vorteil:

Während in der Markthalle bei jedem umgesetzten Faß Bier oder einer Last gekauften Fisches
der Preis sofort neu festgesetzt wurde,
bot der Landesfürst für die Dauer einer gewissen Zeit eine gleichbleibende Menge Gold
für beliebig viel verkaufter Ware.

Würde so eine gewaltige Menge im Augenblick schwer verkäuflicher Güter an den Fürsten veräußert,
so stellte das nicht nur seine Beziehung zur Stadt auf ein freundlicher gesinntes Fundament,
sondern der Kaufmann könnte angesichts des großen Umsatzes auch einen hohen Gewinn SOFORT einfahren,
und nicht wie üblich zu kleinen Mengen mit langer Wartezeit zwar nominal hohe Stückgewinne,
aber insgesamt nur wenig Gesamtgewinn erzielen.

Unter dieser Voraussetzung bot ich dem Fürsten an,
den in der Lagerhalle vorrätigen Wein sofort zu liefern.

Das Ergebis war ein gewaltiger Bargoldbestand.

Leider hat Erfolg auch Neider.

Der hinterhältige Josef Adam hatte einen Einbrecher angeheuert,
um in meinem Kontor Waren oder Gold zu entwenden.



Der arme Kerl, der nicht wußte, mit wem er sich da nun angelegt hatte !

Die aktuelle Schiffsliste geordnet nach Konvoy
wies zum 18. Oktober 1301 insgesamt 5 Konvoys mit zusammen 7 Kraiern und 2 Schniggen aus.
Ein achter Kraier war gerade auf Kiel gelegt worden



In meiner Flotte dienten 5 Kapitäne, zuletzt wurde der auf der Rügenwald S1 angeheuert.

Rügenwald war somit bereits aus der Route Malmö entfernt worden.

Am 20. Oktober 1301 befahl ich die Errichtung meines ersten Kontores.
Nach reiflicher Überlegung war die Wahl auf Memel gefallen.



Nur 10 Tage später waren die Mittel für das Kontor in Danzig zusammen.



Gemäß meiner Pflicht als Ratsherr und Versorger der Stadt,
und auch um den anderen Händlern ein wenig das Geschäft zu vermiesen,
setzte ich am 31. Oktober den Preis für Bier in Königsberg auf 50 statt zuvor 55 Goldstücke pro Faß fest.





PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 11:42



Die neue Preisliste, das obige Bild ist leider doppelt.

PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 11:49

Am 1. November prüfte ich die Belegungen der Wohnhäuser.
Während noch genug Platz in den Fachwerkhäusern bereitstand,
war der Wohnraum in den Giebel- und Kaufmannshäusern bereits wieder knapper geworden.



Angesichts der längeren Bauzeit dieser besseren Wohnstätten
mußte kurzfristig an Ausbau gedacht werden.

Am selben Tage erreichte mich eine neue Nachricht der Gilde.
Man sei bereit, angesichts meiner Verdienste mir einen neuen Rang zukommen zu lassen,
jedoch mein Vermögen ließe es noch nicht zu.



Tags darauf besichtigte ich die Baustellen meiner 2 neu in Auftrag gegebenen Wohnhäuser.


Am 7. November wurde mein achter Kraier fertig.


Allmählich wurden die Piraten lästig.
Die Rügenwald S1 wurde zum Ziel eines bislang wenig bekannten Seeräubers:
Adalbert Pleskow !



Dank der Segelkunst des Kommandanten entkam das Schiff



So langsam müßte ich wohl oder übel Gegenmaßnahmen ergreifen.


PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 12:00

Am 9. November war der neue Kraier einsatzbereit als Routenschiff.


Er übernahm den Kapitän der Schnigge und bekam seine eigene Besatzung.
So ausgestattet begann er seine Reise.



Die Schnigge wurde in Stettin S1 umbenannt und legte den Grundstein für die nächste Anbindung


Und wieder störte Pleskow



Sein Schiff brachte er abermals verlustfrei aus der Gefahrenzone




Nach Memel steuerte die Stettin S1 nach Danzig,
um dort verfügbare Entermesser aufzuladen.



Das an sich wehrlose Schiff wurde von Pleskow nicht beachtet.
Der Pirat war an wertvoller Fracht interessiert,
nicht an Schiffsraum.

PH

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Mittwoch, 20. Mai 2009, 12:06

RE: Eine Hansegeschichte

In Königsberg lud die Schnigge die überzähligen Messer aus.




Dann wurden von mehreren Waren einige Faß aufgeladen und die Reise konnte beginnen


DA !

Pleskow griff wieder an



Aber die Schnigge war besser drauf und entkam dem wütenden Seeräuber



Am 16. November wurden weitere 2 Kraier in Auftrag gegeben


Mit Freude hatte ich zur Kenntnis genommen,
daß aufgrund der Erfahrung des Werft der Laderaum auf 310 Faß gestiegen war.
Größere Schiffe bedeuteten mehr Umsatz und Gewinn :)

Am 17. November wurde wieder einmal ein Darlehensnehmer wortbrüchig



PH

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56

Mittwoch, 20. Mai 2009, 12:47

RE: Eine Hansegeschichte

Als Ersatz für das nicht gezahlte Gold wurde eine weitere Schnigge gepfändet


Im Gegensatz zur vorherigen Schnigge wies diese aber noch einen sehr guten Gesamzustand auf.


Die Ladung von je 1 Fleisch und Wolle war mit einem Marktwert von etwa 2000 Goldstücken
auch nicht zu verachten.

Ebenfalls interessant war, daß diese Schnigge nun 230 Faß Ladung aufnehmen konnte,
weit mehr als jene 150-er Schiffe zu Beginn.

Das Schiff wurde entladen und umgetauft.


Anschließend ging es in die Reparatur




Am 18. November nahm Vanderdeeken den Memelkonvoy aufs Korn


Allerdings - oder glücklicherweise - ohne Erfolg



Die Piratenangriffe häuften sich sichtlich.

Bereits 4 Tage danach war der Konvoy Rügenwald dran.



Ergebnis:
Nichts :D


Mochte es zur Belustigung der Städte dienen, solange die Piraten keine Erfolge erzielten,
MICH belustigte das Schauspiel "Wer hat Angst vor'm Schwarzen Mann" weniger.

ICH wurde sauer, hatte aber kaum die Mittel gegenzusteuern.

PH

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57

Mittwoch, 20. Mai 2009, 13:09

Nachdem die neue Schnigge repariert war, steuerte sie als erstes Schiff einen in der Westsee gelegenen Hafen an.
In den heimischen Häfen waren keine Kapitäne zu finden,
also wurde diese Alternative gewählt


Ersmals versuchte ich durch einen eigenen Angriff den Piraten Pleskow aufzubringen


Leider war das Unternehmen nicht von Erfolg gekrönt


Stattdessen versuchte dieser Kerl, den schwachen Rügenwaldkraier anzugreifen



Man kam sich schon vor wie im Kriege.

Daß auch diesmal das Schiff entkam, wie noch weitere male dieser Tage bedurfte nun kaum mehr der besonderen Erwähnung.

Andernorts interessierte man sich auch für mich - oder besser mein Mäzenatentum
Wieder einmal, und diesmal um 8000 Goldstücke, bat das Seemannsheim.
Nun gut, man hilft wo man kann.





Am 7.Dezember 1301 erreichte die Schnigge Köln
nach einer schier endlosen Reise in den fernen Gewässern
konnte sie endlich einen Kapitän finden.
Und WAS für einen !
Mit 4 Handelspunkten, 2 Segel- und 3 Kampfunkten war er der beste Mann, den ich bislang einstellen konnte.


PH

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58

Mittwoch, 20. Mai 2009, 13:30

RE: Eine Hansegeschichte

Das zeitgleich fertiggestellte Schiff erhielt den Namen Stettin K1



Die Schnigge nahm in Köln sofort Matrosen an Bord, um damit den Kraier zu versorgen


Danach ging es unter vollen Segeln heim, denn der Kraier Stettin K1 sollte umgehend die eigene Route beginnen.



Wie als wolle das Schicksal Schabernack treiben,
wurde in Königsberg am 16. Dezember ein Kapitän in der Kneipe gesichtet.
Zwar war er eher ein Kämpfer denn ein Händler,
aber gute Leute konnte man sich auch selbst aufbauen.


Die Schiffe wurden dem Kraier beigestellt und begaben sich zunächst nach Memel




Achja, da war nochwas


Die Stettinroute wurde aufgebaut, nachdem in Memel und Danzig keine besonderen Schnäppchen gefunden wurden,
um in Stettin ein Kontor zu errichten, was eigentlich mein Plan war.



Die folgenden Tage und Wochen bis Jahresende sollten mit Personalplanung erfüllt werden.

Die Kontorsverwalter in Memel und Danzig sollten erst einmal Baumaterial aufkaufen, sobald es günstig vorhanden war.
Holz aus Königsberg würde hierbei als Starthilfe herangeschafft werden.

Darüberhinaus gedachte ich, in den Städten sogenannte "Schnäppchenjäger" aufzustellen,
also Schniggen, die günstige Faßwaren aufkauften und in das jeweilige Lager einlagern würden.

Die Schwankungen der Versorgung seitens der anderen Händler wollte ich so auffangen
und zugleich meinen Umsatz und Gewinn mehren.

Zu oft waren zuhause Waren weit unter meinem Einstandspreis verkauft worden,
einmal konnte ich 50 Faß Bier zu 22 Goldstücken aufkaufen.
Wein war ebenfalls oft sehr billig zu haben.

Diese Schniggen würden zuerst in allen Ostseestädten liegen.
Sofern es sich um Waren handelte, die der Verwalter aufkaufte,
würden sie dann vom Regelkonvoy abgeholt und eingelagert in Königsberg.

Handelte es sich um Waren, die normalerweise verkauft würden,
so würde dies der Verwalter dann erledigen.

Waren, welche von Konvoy eigentlich geliefert würden, wie Eisenwaren beispielsweise,
sollten dann vom Regelkonvoy soweit möglich mitgenommenw werden.
Ich wollte auf diese Weise vermeiden, Sonderangebote in einer Stadt zu horten,
wenn sie auch andernorts angeliefert werden sollten,
oder an den Fürsten oder per Auftragserfüllung aus dem Aushang im Rathaus umgeschlagen werden könnten.

Das Primat hieß also: Neueinteilung der Kapitäne nach Fähigkeiten
und Start des Kontorshandels.

Hierzu brauchte ich 3 Schniggen (hatte ich ja zufälligerweise gerade dabei) für Königsberg, Memel und Danzig,
sowie die 7 Regelkonvoys zu je 2 Kraiern für die Städte Memel, Danzig, Thorn, Rügenwald, Stettin, Ahus und Malmö.

Das bedeutete den Bedarf an noch mindestens 4 Kraiern.

Und ganz zu schweigen vom bislang kühnsten Vorhaben der Hanse überhaupt.
Der erweiterte Handel sollte die Kapitalbasis bereiten und das Futter erwirtschaften,
das benötigt werden würde für das Unternehmen "Donnersturm"

Friedrich von Thorns RACHE !

PH

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59

Montag, 25. Mai 2009, 10:01

Die Krise beginnt

Neujahr 1302.

Seit geraumer Zeit wurde im Rat der Stadt darüber diskutiert,
welche der ortsansässigen Händler und Kaufleute zur "Beförderung" seitens der Gilde
oder der Stadt anstanden.

Erstmals durfte ich an den Beratungen teilnehmen.

Als die Sitzung des Rates beendet war,
verkündete der Bürgermeister persönlich,
ich sei fortan als "Patrizier" anerkannt.
Die höchste Stufe der Ehren, die der Rat noch vergeben konnte
für meine großen Verdienste zum Wohle der Stadt Königsberg.

Danach wurde die Kandidatur zum Bürgermeister anstehen ;)



Allein - die Schwierigkeiten nahmen erst ihren Anfang,
von denen die Stadt noch gar nichts wußte.

Meine Kapitäne und der Kontorsverwalter meldeten mir, es werde allmählich problematisch,
die für die Versorgung der Stadt nötigen Waren zu beschaffen.

"Draußen" im Umland wurde der Weizen knapp,
die Importe aus dem Umland stockten und Danzig als wichtigste Quelle war fast ausverkauft.
Dazu kam Biermangel.

Als erfahrener Händler wußte ich, was dieses bedeutete.
Wenn nicht binnen kürzester Zeit die Engpässe bereinigt würden,
könnte das ganze Versorgungssystem zusammenbrechen.
Arbeitermangel zeichnete sich ab und damit der wirtschaftliche Kollaps.


Am 9.Januar las ich mal wieder die Wochenabrechnung.
Die Lagerkosten stiegen,
aber an einen Neubau eines Lagers dachte ich nicht.



Am 15.Januar manifestierte sich der Ärger in Memel.
wie befürchtet, machte es sich massiv bemerkbar,
daß die Städte nicht genug Waren des täglichen Bedarfes erhielten.



Ich mußte meine Flotte weiter ausbauen und das schneller als geplant
und möglicherweise schneller als ich es wirtschaftlich tragen könnte,
die westlichen Städte anfahren.

Schließlich stand ich im Wort gegenüber der Stadt.
Die anderen Händler und Konkurrenten waren längst ausgebootet,
sie bewältigten es nicht, den Mangel zu beheben.

Mir aber war der Schrecken aus Memel gegenwärtig.
Das Thema "Ziegelbau" war damit vorerst gestorben.

Würde das all meine Pläne zerstören ?

Die ganze Hanse, so beschloß ich, solle zuerst einmal EINZIG für Königsberg liefern.
Eigenproduktion in anderen Städten bei dieser Versorgungslage wurde vollends gestrichen.

Wenn die Stadt saniert sei,
würde ich wohl sehen, was von des "Herren Tische abfallen könne"

Für die weitere Planung teilte ich die Hansestädte in 3 Klassen ein.
1. Königsberg, die "Herrenstadt" Sie hatte oberste Priorität
2. Die "Produktionsstädte" Danzig, Memel und Thorn - sie würden, sobald es ginge, etwas über Kontore abbekommen.
3. die "Handelsstädte", alle übrigen, die nur beiläufig Überschüsse abbekämen,
ansonsten aber ihre Produktion weitestgehend an MICH verkaufen sollten.

Achja - und da waren noch die Piraten, die ich zu jagen gedachte,
denn die Überfälle häuften sich, wenn auch mir gegenüber stets erfolglos.

PH

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60

Montag, 25. Mai 2009, 12:56

Matrosen schaufeln

Tags darauf ging ich erneut zum Darlehensgeber.
Dieser hatte 3 nette Anfragen vorliegen



Um den Konvoy Rügenwald endlich aus der Schußlinie der Piraten zu nehmen,
wurde ein Kraier zum Konvoyführer erkoren.
Dazu benötigte ich aber mehr Entermesser und Matrosen.
Zuhause war es schwer geworden, aus den wenigen Arbeitskräften noch Seeleute zu rekrutieren.
So sammelte ich erst einmal in Danzig Entermesser ein und stockte die Mannschaft auf.



Am 21. Januar wurde ein neues Fachwerkhaus gebaut.
zwar wuchs die Stadt kaum noch, aber an mangelndem Wohnraum sollte es von meiner Seite aus nicht liegen,
wenn Arbeiter fehlten.


Aus Thorn wurden Matrosen mitgenommen.
Der Name des Schiffes wurde entsprechend geändert :D


Am 22. Januar wurde der Rügenwald zum Konvoyführer ausgebaut


Auf nach Memel, Waffen holen !


Da schlugen ausgerechnet Piraten zu.


Doch wieder ohne Erfolg, das Schiff konnte entkommen


Wegen des Ausfalls des Rügenwaldkonvoys im Ausbau fuhr die Schnigge noch nach Rügenwald
um die nötigen Güter zu verkaufen.


Am 31. Januar war der Ausbau der Rügenwald K1 fertig.


PH