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Preussenhusar

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21

Montag, 11. Mai 2009, 13:25

RE: Eine Hansegeschichte

Am 4. September wurde der Pirat Markus Polock gesichtet.
Allerdings war er bisher nicht in Erscheinung getreten.


Am 8. September wurden erneut Reparaturarbeiten beendet und das Schiff wurde in Danzig S1 umbenannt.
der Hafenmeister belächelte mich noch immer ob meiner zukunftsweisenden Namensvergabe.


Die neue Route "Danzig" wurde dem Schiff zugewiesen.
Memel wurde erst einmal nicht mehr angefahren, allenfalls auf direkte Anweisung.
Dafür wurden die Liegezeiten in Thorn und vor Allem Danzig verlängert.
Hauptaugenmerk lag damit auf dem Bier aus Danzig.
Es hatte sich als Primärziel eindeutig gegenüber Memel durchgesetzt.

Wie ein Händler namens Hermann von Stollberg auf einem Händlertreffen in einer kleinen bajuwarischen Ortschaft
doch meinte:

Bier kann man nie genug haben.


Der Kontorshandel wurde am 9. September um Eisenerz erweitert.
Die Schmelze begann allmählich zu produzieren.


Eine Woche später am 15. September meldeten die Herolde, daß der Pirat Vanderdeeken erneut
zugeschlagen habe.
Allmählich stieg in mir ein gewisser Hass auf die Piraten empor.


PH

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22

Montag, 11. Mai 2009, 13:49

RE: Eine Hansegeschichte

Am 16. September war wieder ein Abstecher nach Rügenwald angesagt.
die Gewinne aus Keramik und Wolle waren einfach zu verlockend.



Leider konnten nur 1 Last Wolle gekauft und im Gegenzug Eisenwaren und etwas Felle veräußert werden.


Also ging es mit dieser Fracht wieder heimwärts.

Dort absolvierte ich am 19. September wieder einmal nach dem Bad den Kirchgang,
scheinbar aber wie immer alleine.
Nunja - wenigstens hatte man mich hereingehen und herauskommen sehen :D


Am 20.September begann ich durch den Kontorsverwalter Pech aufkaufen.
Die stadteigene Produktion war ausreichend, da Pech in den Haushalten nicht nachgefragt wurde
und mein Konkurrent scheinbar keine Erweiterung seiner Flotte durchführte.
Angesichts des noch fehlenden eigenen Sägewerkes wollte ich die knappen Ziegel
nicht vergeuden und dazu noch zum Betrieb auf teures Stadtholz zurückgreifen müssen.


Am 1. Oktober meldete mir der Vorsitzende der örtlichen Gilde,
zum anerkannten Kaufmann besäße ich zu wenig Geld.
Nun - wenn es nur das ist, sei es wohl nur eine Frage der Zeit.
Einen Beitritt zur Gilde konnte ich jedenfalls noch nicht stemmen.


Die Handelsroute lief gut, Bier, Felle und Eisenwaren wurden umgeschlagen
und meine Barschaft stieg an.

Schon einige male hatte ich an der Werft gestanden und den Zimmerleuten bei ihrer Arbeit zugesehen.
Jedes mal, wenn ich einen jener prächtigen Kraier vor Anker liegen sah, sei es am Kai, oder dem Reparaturdock,
wurde mur bewußt, wie bedeutungslos doch mein kaufmännisches Dasein noch war.

Mit einer "Tonnage" von 150 Faß bzw 15 Last spiegelte die Danzig nicht einmal in Ansätzen,
welche hohen Ambitionen ich mit der See verband.

Am Abend des 15. Oktober, einem verregneten Herbsttag, hatte ich die Bücher der letzten Wochen studiert.
Es schien nun der rechte Augenblick gekommen zu sein.
Die Läger waren gut bestückt,
Bargeld und Baumaterial ausreichend vorhanden
und die Werft war auch im Augenblick nicht mit Aufträgen gesegnet.

So schitt ich am Morgen des 16. Oktober 1300 mit einem Säcken Goldes und einigen Pergamenten aus dem Kontor in Richtung Werft.

Der Werftmeister sollte den Schock seines Lebens erleiden :D
Diesen hochnäsigen Typen würde ich noch Respekt vor einem Händler lehren.

PH

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23

Montag, 11. Mai 2009, 14:09

RE: Eine Hansegeschichte

"Ah, sieh her,
der berühmte Händler Friedrich von Thorn mit seinen seltsamen Schiffsnamen,
was ist Euer Begehr ?"

Ich sah dem Mann fest in die Augen und entgegnete:

"Werftmeister! Es heißt, Ihr bautet die schnellsten und besten Schiffe der Hanse."

Diese schmalzigen Worte ließen das spöttelnd-grimmige Gesicht des Mannes im Nu vor Stolz erstrahlen.

"Ja, Herr ! So sagt man"

Ich konnte formlich spüren, wie das Blut in seinen Adern rauschte um den Schub an gewonnenem Selbstbewußtsein zu verarbeiten.

"Nun denn, Freund"

Er blickte mir mit einer seltsam heraufgezogenen rechten Augenbraue tief in die Augen.

"Nun - so nenne er mir seinen Preis für einen Kraier"

War ich zuvor noch mitleidig belächelt, ja verspottet worden,
so witterte er nun das Geschäft seines Lebens.
Ein KRAIER - das schnellste Schiff der Hanse in jenen Tagen
dabei mit einer phantasischen Ladekapazität von 280 Faß,
und nur 8 Matrosen waren zum Betrieb erforderlich.
Das war in der Tat ein sehr gutes Verhältnis von Kosten und Nutzen.

Ich schlug in den Auftrag mit der Hand ein.
In ganzen 106 langen Tagen, also zum 31. Januar 1301 sollte das Schiff fertig sein.
So die Winterwinde es erlauben sollten.


Einige Tage später besuchte ich die Werft, um nach dem Rechten zu sehen.
Aufgrund der allmählich gewonnenen Erfahrung schätzte der Wertmeister nun die Bauzeit plötzlich
auf nur noch 2 Monate, also bereits zum 16.Dezember war die Fertigstellung geplant.



Erstaunt ging ich nach Hause und prüfte wie so oft die Lagerbestände.
Es war an der Zeit, noch weiter in die Zukunft zu planen.
Wollte ich mit den Memeler Ziegeln zuhause Werkstätten errichten,
mußte vorher für ausreichend Wohnraum gesorgt werden.

Im städtischen Bauamt lagen die Bebauungspläne bereit.
Am 12. November gab ich den Bauarbeitern der Stadt Königsberg den Auftrag,
das erste mir gehörende Fachwerkhaus zu errichten.


Der Aufschwung hatte begonnen.

Wirklich ?

PH

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24

Donnerstag, 14. Mai 2009, 09:39

Es geht voran

Am 15. November überbrachte ein Bote mir ein Schreiben.
Das Seemannsheim von Königsberg, Heimstatt verunglückter oder zu alter und damit arbeitsunfähiger Seeleute
benötigte zum Fortbestand dringend eine Unterstützung.
Die Stadt konnte das Unternehmen nicht alleine tragen
so war man auf private Mäzene angewiesen.

Nun kannte ich einige der betreuten Seeleute noch aus der Zeit,
in der sie mit meinem Vater fuhren.

Es war mir daher eine selbstverständliche Pflicht,
die erbetenen 3600 Goldstücke zu bezahlen,
zumal ich gerade mit Weinverkauf und Roheisen etwas Geld flüssig gemacht hatte.




An der Werft erkundigte ich mich nach dem Fortgang der Bauarbeiten meines Kraiers.
Es schien, als wollten die Zimmersleute mir eine Freude machen.
Nunmehr sollte die Fertigstellung bereits am 29. November erfolgen.




Zuhause paßte ich den Kontorshandel etwas an.
Der Preis für Eisenwaren wurde heraufgesetzt.
Es gelang nicht, genug Waren für den Weiterverkauf zu erwerben.


Zugleich versuchte ich von der Stadt Ziegel zu kaufen,
sollte einmal ein Schnäppchen dabei sein.



3 Tage später lief meine Schnigge zuhause ein.
Sie hatte ordentlich Bier mitgebracht.
Auch der Bezug von Getreide und Holz lief an.
Felle hingegen erwiesen sich als schwer verkäuflich.



Dank des eintreffenden günstigen Holzes durfte ich über eine Erweiterung der Produktion nachdenken.
Unabdingbar, weil nicht dauerhaft durch Kauf zu gewährleisten,
war die Errichtung einer eigenen Pechproduktion.
Konkurrent Adam hatte ja bereits eine solche Pechkocherei.

Am 21. November 1300 beauftragte ich das städtische Bauamt mit der Errichtung meiner ersten eigenen Pechschmelze.


Wo die Arbeiter wohnen wollten, stellte sich im Laufe des Nachmittags heraus.
Der Polier übergab mir die Schlüssel zu meinem ersten Fachwerkhaus.


Nun beriet ich mich mit anderen Vermietern und der Stadt über die künftige Preisgestaltung.
Einige sagten, es sei bei langsamem Wachstum der Bevölkerung wichtig,
schnell die Kosten hereinzubekommen.
Andere wieder appellierten an meine soziale Verantwortung und drängten mich,
wenn möglich vollkommen auf Mieteinnahmen zu verzichten.

Da ich in erster Linie meinem Handelsunternehmen verantwortlich war,
verkündete ich, daß fortan in meinen Fachwerkhäusern (so noch weitere kommen sollten)
sehr hohe Miete zu zahlen sei.
Schließlich hätten sie im Gegensatz zu den Bauernkaten auf dem Lande
Anschluß an das beste Versorgungssystem des Landes:
Der Stadt Königsberg und dem Kontor des von Thorn.
Das sei wohl Legitimation genug.



Im Vergleich zu anderen Städten hatte Königsberg eine schnelle Steigerung seiner Einwohnerzahlen vollbracht.
Mit seinen 2515 Einwohnern war es doppelt so groß wie die nächste Stadt, Danzig
und mit nur 535 Einwohnern stellte London den Benjamin der Hanse dar.



PH

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25

Donnerstag, 14. Mai 2009, 11:05

Erster Stapellauf

Tags darauf kaufte ich neue Entermesser.
Es war ja nur noch 1 Woche bis zum ersten Stapellauf.



Zurück im Kontor wies ich angesichts des kommenden Ereignisses an,
den Ziegelkauf zu beenden.
Er war ohnehin wenig ergebnisreich verlaufen.


Mittags am 25. November meldete das Bauamt die Errichtung meines Pechkochers sei abgeschlossen.
Aufgrund der guten Wohnsituation und der als "zufriedenstellend" bezeichneten Gesamtversorgung
der armen Bevölkerungsschichten erwartete ich eine zügige Besetzung der neuen 15 Arbeitsplätze.



Am 26. erhielt ich wieder ein Schreiben - diesmal eines gewissen Kalle von Gotland - der sich als Werber
in Danzig einen Namen machen wollte.

Nun - einen Namen dürfte er sich wohl machen,
aber Umsatz sicher nicht - nicht bei mir.



Am Abend des 27. November erhielt ich von einem Hafenarbeiter die Nachricht,
ich solle am nächsten Tag doch unbedingt kommen,
es stehe ein historisches Ereignis an.

Nicht wissend, was er wohl meinte, dachte ich an so bewegende Moment
wie die Einweihung eines neuen Kanonenturmes
oder der Besuch des Landesfürsten, der immer einmal wieder kam,
um Waren zu fordern oder gar die Stadt unterwerfen zu wollen.

So begab ich mich zum Hafen.
Kaum war ich auf etwa 50 Meter herangekommen,
erblickte ich aus dem Werftgebäude hervorlugend die Spitze eines Schiffes.

Langsam schob sich, von den Arbeitern geführt, das stolze Schiff aus der Halle
und glitt in das unter der strahelnden Sonne glitzernde Hafenbecken.

MEIN erster Kraier !



Der Hafenmeister frug mich nach dem Namen dieses Schiffes,
es müsse angemeldet werden.

Ich entschied so:



Das Erstaunen in den Augen der Arbeiter war groß, als ich ihnen offenbarte,
es seien in diesem Moment bereits die Matrosen hierfür angeworben.



Zudem wurden die Messer verladen


Das Schiff machte sich auf in Richtung Thorn,
wo die Schnigge "Danzig" einen Kapitän ausgemacht hatte


Den Werftarbeitern dankte ich für ihre schnelle Auftragserfüllung und ließ ihnen beim Abschied
noch die Nachricht zurück: "Ich komme wieder "


PH

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26

Donnerstag, 14. Mai 2009, 11:50

RE: Eine Hansegeschichte

In der Tat.
Am 29. November heuerte die Memel K1 Kapitän Raik Strohmberg an.
Dafür daß er sich als beinahe perfekten Händler und passablen Kämpfer sah,
waren seine 23 Goldstücke wirklich nicht zu viel verlangt.



Sofort machte ich mich an die Arbeit, um dem Schiff nach seiner Rückkehr
die Handelsroute anzuweisen:



Der Forschritt meines Handelshauses war den örtlichen Behörden nicht verborgen geblieben.
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1300 durfte ich mich offiziell als "Kaufmann" bezeichnen.
Ein gewaltiger Fortschritt und geradezu eine gesellschaftliche Errungenschaft,
verglichen mit jenem kleinen Krämerhaus, das noch mein Vater führte.




So gehörte ich also zur sogenannten "Mittelschicht", deren Wirken aufmerksam
von der Gilde beobachtet wurde.

Einen Beitritt schob ich aufgrund des geringen Barvermögens noch hinaus.
Ich verfolgte andere Ziele !

Am 4. Dezember hatte die Memel ihre erste Handelsroute erfüllt
und bereitete sich auf die Heimfahrt vor.


Der Kapitän der Danzig S1 war unterdessen zum nahezu perfekten Segler geworden.
Nur mit dem Kämpfen war es irgendwie nichts.



Als die Memel K1 wieder in Königsberg eingelaufen war
und die beiden stolzen Schiffe meiner Handelsflotte einträchtig nebeneinander am Kai lagen,
war ich gewiß ich, dies würde erst der Anfang sein können.





Am 16. Dezember war es wieder einmal soweit.
Das Bauamt wurde unterrichtet, daß ich am Südtor den freien Platz
für die Errichtung eines eigenen Sägewerkes auserwählt hatte.

Der wachsende Bedarf an Bau- und Brennholz ließ diese Investition als notwendig
und im Zeitpunkt gerechtfertigt erscheinen.

Unverzüglich machten sich die Männer an de Arbeit.
Nach nur 10 Tagen sollte das Bauwerk stehen und weiteren 30 Arbeitern und ihren Familie Brot
und letztlich damit Obdach gewähren.


Am 19. Dezember besuchte ich die Werft.
Dem Werftmeister fiel geradezu die Zange aus der Hand,
als ich ihm den Auftrag zu einem weiteren Kraier erteilte.




"Tja, mein Freund,
wie ich sagte: Ich komme wieder.
Und das war heute mit Sicherheit nicht mein letzter Besuch"


Nein - das war noch nicht einmal das Ende des Auftaktes.


PH

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27

Donnerstag, 14. Mai 2009, 12:38

RE: Eine Hansegeschichte

Am 23. Dezember,
es war bereits in der Stadt weihnachtliche Stimmung
und jeder bereitete sich auf die gefeierte "Ankunft des Herrn" vor,
wohingegen ICH den weiteren Weg zum Aufstieg meines Unternehmens bereitete.

Angesichts der knappen Baustoffe und der Gefahr einer Überdehnung der Möglichkeiten Königsbergs,
Suchte ich nach einem alternativen Weg, mein Vermögen zu mehren.

In der Stadt war, wie in jeder anderen Stadt und den Kontoren,
ein Darlehensgeber ansässig.

In jenen Tagen war es den gläubigen Christen verboten,
Geld gegen Zinsen zu verleihen.

So übernahmen die Juden diese im Wirtschaftsleben so wichtige Aufgabe,
denn viele Händler konnten ohne großzügige Geldgeber nicht existieren,
wenn sich durch Mißernten oder Unglücksfälle einmal die Finanzen
nicht so entwickelten, wie es gedacht war.

Gleich 3 Darlehen hatte der Herr, der sich mir als "Ibraim Weizmann" vorstellte im Angebot.
Würde ich ihm das Geld zur Verfügung stellen,
gewähre er mir einen Großteil der angelaufenen Zinsen.

Das war nach Ansicht der Kirche nicht "unanständig"
Mir war das relativ egal.
Also bot ich das Darlehen zu sehr hohen Zinsen an.
Ich bevorzugte kurz laufende Darlehen,
um schneller wieder an mein Geld kommen zu können.




Es wurde berichtet, daß einige Schuldner ihre Darlehen nicht zurückgezahlt hätten,
und demzufolge von einer Pfändung getroffen wurden.

So manchem wurde so das letzte Schiff oder auch Waren genommen.
Das mit dem Schiff reizte mich, ehrlich gesagt.



Planmäßig wurde am 2. Weihnachtstag das Sägewerk fertiggestellt.



2 Tage später parkte ich erneut Geld beim Darlehensgeber.

Nun schon 2 Darlehen !





Angesichts der anlaufenden Holzproduktion
wies ich das Kontor an, ab nun kein Holz mehr aufzukaufen.


Die Lagerbestände waren ausreichend und die Produktion wurde vom Pechkocher bei Weitem nicht verbraucht.

Anfallenden 14 Last Holz pro Woche standen gerade einmal 0,9 Last Verbrauch gegenüber.



29. Dezember 1300

Die Besatzung der Memel K1 freute sich bereits aus die Keimkehr,
als der Kapitän den Kurs nach Ahus setzen ließ.

Ziel war der Erwerb von Keramik


Es war vortrefflich gewählt,
Denn es wurden nicht nur die restlichen Eisenwaren und viele Felle verkauft,
sondern auch 25 Faß Keramik erworben.
So ging es weiter nach Rügenwald,
Hoffend auf billige Wolle.


Am 31. Dezember, dem Tag des Silvester, nahm ich wie so oft ein Bad vor dem Kirchgang.
Diesmal waren 2 ehrbare Kaufleute der Stadt anwesend:
Kuhschmalz und Nielson.


Sie interessierten sich aber kaum für mich und nach einem kurzen Geplauder
verließ ich das Bad.

Das neue Jahr, so wollte ich es jedenfalls,
würde endgültig mit der Mär aufräumen,
die Familie derer von Thorn sei unfähig, ein großes Handelsunternehmen zu führen.

Träume hatte ich - aber wie sie zu erfüllen seien, und das noch schnell,
DAS war mir in jenen Tagen noch nicht einmal ansatzweise klar.

Die Zukunft würde es erweisen - mit Gottes Hilfe.


PH

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28

Donnerstag, 14. Mai 2009, 13:38

RE: Eine Hansegeschichte

Am 1. Januar setzte ich dem Weg des Geldverleihens fort
Diesmal aber ein langlaufendes Angebot.
Bei meiner Barschaft konnte ich mir das leisten.


Als die Memel K1 wieder zuhause einlief,
zeigte sich, daß der Abstecher nach Rügenwald SEHR erfolgreich war.
5 Last Wolle waren eine nette Beiladung.



Sie wurde beinahe vollständig vom gierigen Markt aufgenommen.
Außerdem offenbarte die Übersicht einen deutlichen Überschuß an Wein und Eisenerz.
Selbiges setzte ich zwischendurch auch mal unter dem normalen Angebotspreis um,
solange die eigene Eisenwarenproduktion nicht angelaufen war.

Mit jeder Last lagen rund 1000 Goldstücke brach auf Lager und kosteten 1 Gold Zusatzmiete.


Ein eigenes erweiteres Lagerhaus zu errichten,
wollte ich mir aber doch nicht leisten,
denn in Zeiten geringerer Lagerbestände
würde dieses dennoch Personal und Steuern kosten
und seinerseits nicht wirklich Ersparnis bringen.

Überquellen sollte das Lager natürlich auch nicht.
Also behielt ich die Bestände im Auge und verkaufte auch zwischendurch Wein billiger als geplant.

Außerdem benötigte es Bauplatz, der für andere Zwecke wie Wohnhäuser weit lukrativer genutzt werden könnte.

Der wachsende Eigenbedraf der Stadt an Holz und Eisenwaren ließen die Handelsmengen schwinden.

Das sah man auch deutlich an den geringeren Mengen Eisenwaren, die der Verwalter kaufen konnte.

Am Vortag des Nikolaus setzte ich mit Hilfe des Darlehensgebers erneut Daumenschrauben an.
Bei nur 7 Wochen Laufzeit ein sehr gutes Angebot, fand ich



Am 14. Januar erfolgte der Stapellauf meines 2. eigengebauten Kraiers:



Der Hafenmeister trug den wenig prosaischen Namen ins Register ein:



Als man mich nach der Besatzung frug,
entgegnete ich:

"Mit dem Schiff habe ich etwas Anderes vor."

Ich wartete die Ankunft der Memel K1 ab.
Diese stand noch in Rügenwald.
Diee Stadt hatte ich in die Reiseroute aufgenommen,
um öfter an Wolle und auch Honig zu gelangen.



Als am 18. Januar das Schiff wieder einlief, stoppte ich die Route und transferierte die Besatzung und Bewaffnung auf die Memel K2


Anschließen setzte dieses Schiff die Route fort,
während ich in der Werft die Memel K1 ausbauen ließ.


Der Ausbau war relativ günstig und die benötigten Waren hatte ich auf Lager.

Nun also nannte ich bereits 3 Schiffe mein Eigen.
Auf die Pläne angesprochen, erklärte ich dem Hafenmeister,
es sei meine Absicht, in Kürze mit einem Konvoy auch die anderen Ostseestädte, die bislang noch nicht von mir besucht wurden,
in mein Handelssystem einzubeziehen.

Das zwischendurch nicht benötigte Geld ließ ich weiter für mich arbeiten.


Kurzfristig konnte ich ja das brachliegende Eisen verkaufen.

Anm:
Ein evtl zwischendurch auftretendes Problem mit den Bildern bitte ich zu entschuldigen,
Arcor ist ab und zu überlastet.


PH

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29

Donnerstag, 14. Mai 2009, 14:34

RE: Eine Hansegeschichte

Die Bilder sind wieder da, also weiter...




Am 20. Januar erhielt ich aus Danzig eine 3 Tage alte Depesche.


Ich war froh, nun endlich an den Aufbu einer eigenen Bierversorgung denken zu können.

Da blickte mich der Postjunge an und stammelte etwas von

"Irgendwo hatte ich da noch was. Aber Sie waren nicht da.
Ahh, ich suche mal."

Beim Durchforschen der Postkörbe des austragenden Jungen fiel mir noch eine Nachricht vor die Füße.


Ich fuhr den etwas verwirrten Postjungen an:

"Das ist Unerhört!

UNERHÖRT

Die Bauerlaubnis erfolgte vor fast 3 Wochen und ich erfahre das sozusagen auf Nachfrage."

Schnaubend verließ ich das Kontor.

Die ganzen Pläne waren über den Haufen geworfen.
Nun hieß es, schnellstens Baustoffe zu organisieren,
um zuerst in Danzig das Kontor zu errichten.
Dazu mußte schnellstens ein Kraier abgestellt werden.

Nur woher nehmen ?

Die Memel K1 lag in der Werft und würde als Schiffsraum nicht mehr reichen.
die Memel K2 fuhr Route und die Danzig S1 war für derartige Aufträge viel zu klein.

Ich spürte Hektik aufsteigen.

PH

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Freitag, 15. Mai 2009, 09:16

RE: Eine Hansegeschichte

Nachdem ich mich von dem Schock der mangelhaften Nachrichtenübermittlung erholt
und mich auf das Wesentliche zurückbesonnen hatte, betrachtete ich die Auslastung der Wohngebäude.



Mein Ziel war die eigenständige Produktion von Eisenwaren
und der Anschluß der Ostseestädte an mein Handelshaus.

Dazu waren Schiffs- und Betriebsneubauten unerläßlich.
Es hatte sich als vorteilhaft erwiesen, die Wohngebäude vor der Fertigstellung der Betriebe
besonders dann zu bauen, wenn die Bewohner bereits einen Wohnraummangel beklagten.
Soweit wollte ich das nicht kommen lassen.

Daher erteilte ich am 23. Januar den Auftrag zum Bau eines neuen Giebelhauses.
Zwar war die Schicht der "Wohlhabenden" weniger bedeutsam als die der armen Arbeiter,
aber wollte ich es zu Ansehen in der gesamten Stadt bringen,
durfte ich keine der drei Schichten vergessen.





In jenen Tagen galt ein besonders auf dem Lande streng eingehaltenes Regelwerk von 3 Klassen.
Der Adel stellte die Erste Klasse der Bevölkerung.
Je nach innerer Ordnung bestimmte über das Wohl und Wehe des Volkes.
Er trieb Steuern ein und sorgte mit zuweilen drakonischen Maßnahmen für die Einhaltung der Gesetze.

Der Klerus war der zweite Stand.
Wirtschaftlich auf Klöstern und weltlichen Fürstentümern basierend und fest verankert im Herrschaftssystem
waren seine ökonomischen und politischen Entscheidungen wenig anders als die des Adels.

Die einfachen Bauern, Handwerker und Händler waren die dritte Klasse.
Sie durfen die Steuern zahlen, sehr oft ausschließlich in Form von Naturalien
wie eines Tieres oder dem Anteil der Ernte oder des Handwerksgutes.
Gold oder Bargeld besaßen die Armen oft überhaupt nicht.

Händler gehörten in dieser ländlichen Welt der dritten Klasse an.

Anders die Stadt.
In ihren Mauern galten, wenn sie "Reichsunmittelbar" waren umso mehr,
daß die Bevölkerung NICHT in den Klassen, sondern einer ähnlichen Art,
den "Schichten" bewertet wurden.

Arbeitslose, Tagelöhner und Bettler waren in Aller Augen regelrecht wertlos.
Die einfachen Arbeiter waren die unterste Schicht.
Händler und Handwerksmeister, die ein "ehrliches" Gewerbe führten,
stellten die Mittelschicht dar, die sich in Gilden, Zünften und anderen Gemeinwesensformen
zusammentaten und auf die Geschicke der Stadt Einfluß nehmen konnten.

Die Oberschicht, Ratsherren, die "Patrizier", also reiche alteingesessene Familien,
Grundbesitzer und Autoritätspersonen wie Pfarrer, Apotheker und natürlich der Bürgermeister,
waren die bestimmenden Personen.
Sie alleine waren die wirklichen Herren der Stadt.

War diese als "Reichsunmittelbar" direkt dem Kaiser unterstellt und nicht einem Landesfürsten oder
einem klösterlichen Großgrundbesitz angeschlossen, was in der Hansewelt nur in den "deutschen" Städten möglich war,
so konnten sich jene besonders glücklich schätzen, die im Rahmen des allgemein anerkannten Rechtes
hier ihren Aufstieg machen konnten.

"Stadtluft macht frei"

Wer ein Jahr und einen Tag rechtschaffen in den Mauern einer freien Stadt lebte,
der konnte von seinem früheren Grundherren nicht mehr verpflichtet werden.

In der Praxis war dies aber wohl nur für die Personen möglich,
die ohne verbliebene Familienbande auch nicht zu erpressen waren.

Solche ehemaligen "Leibeigene" hatten in der Stadt zumindest theoretisch die Möglichkeit,
im Laufe ihres Lebens und mit Grundlage einer Familie aufzusteigen und in die höchsten Schichten vorzudringen.

Was also den Einfachsten der Einfachen möglich war,
Warum sollte es nicht auch einen ehemaligen Krämer und nun Kaufmann gelingen ?

Ich jedenfalls arbeitete daran.
Zunächst wurde die Mannschaft der Kraiergruppe Memel umgestellt, damit das ausgebaute Schiff
als "Orlogschiff" die Führung des ersten Konvoys der Geschichte des Hauses von Thorn übernehmen konnte.


Dazu mußten noch Matrosen angeworben werden,
denn so ein Orlogschiff benötigte 20 Matrosen als Besatzung UND einen Kapitän.




Anschließend besorgte ich noch Schifssbewaffung Werke und Bliden,
um dem Schiff die waffentechnische Voraussetzung zu geben.


So versorgt, bildete die Memel K1 den Konvoy "Memel K1" und
die Memel K2 trat ihm bei.



So bestückt konnte es losgehen.
Der Konvoy bekam die nötigen Ladepapiere und legte am 4. Februar 1301 in Richtung Memel ab




Am 7. Februar schlug wieder einmal Vanderdeeken zu,
Glücklicherweise nicht bei mir.


Am 11. Februar war mein Giebelhaus fertig zum Bezug.
Auch der Mittelschicht empfahl ich die sehr hohen Mieten anzunehmen.


Am 13. wies ich den Kontorsverwalter an,
mehr Eisenwaren zu kaufen und dafür den Einkaufspreis höher anzusetzen.
Von 300 auf 320 steigerte ich sein Limit.




Ein Blick in die Bücher offenbarte, daß die Betriebe noch immer nicht voll besetzt waren.
Ich mußte die Ursache hierfür herausfinden.



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Freitag, 15. Mai 2009, 10:29

RE: Eine Hansegeschichte

Die armen Schichten der Bevölkerung waren verärgert.


Es mangelte an Bier, Getreide und Fisch,
zudem war Wolle knapp.
Diese Waren mußten dringend herangeschafft werden.

Die Route der Memel K1 wurde geändert.
Um schneller den knappen Fisch zu bekommen,
wurde nur noch Memel angefahren,
die anderen Städte aus der Route genommen.


Am 23. Februar schrieb mich der Darlehensgeber,
daß ein Kredit fällig geworden und vom Schuldner samt Zinsen vollständig zurückbezahlt wurden sei.


Tags darauf erklärte der Kapitän der Schnigge Danzig S1,
er fordere von nun an 22 Gold


In der Tat - seine Handels- und Seefahrtfähigkeiten waren signifikant verbessert.
Zudem hatte er begriffen, daß auf See ein Kampf mit Messern und nicht mehr mit Knüppeln zu führen sei.



Zugleich erhielt ich wieder eine Werbung,
diesmal als Scarborough.
Ich wußte bis dahin gar nicht, wo das sein sollte


Nein Danke !

Außerdem zahlte ein weiterer Schuldner sein Darlehen zurück
Es sammelte sich wieder Bargold in der Schatulle.


Ebenso am 2. März


Mit dem nun vorhandenen Kleingeld leistete ich mir ein weiteres Fachwerkhaus,
da die Stadt wieder eine Belegung von etwa 90 % anzeigte.





PH

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Freitag, 15. Mai 2009, 10:35

RE: Eine Hansegeschichte

2 Tage später schlenderte ich wieder einnmal zum Hafen.
Der Werftmeister ging mir freundlich entgegen und fragte:

"Nun, Herr von Thorn,
was darfs heute sein ?"

Wenige Minuten später rief er seine Zimmerleute zusammen,
denn es gab wieder einmal etwas zu tun:


Am 9. März beschloß ich,
etwas gegen die Eisen- und Holzschwemme zu unternehmen.
Die Stadt wies mir ein schönes am Rande gelegenes Grundstück für meine erste Werkstatt zu:



Eine Woche später war planmäßig das Fachwerkhaus fertig.
Damit hatte ich zu meinem ortsansässigen Konkurrenten Adam aufgeschlossen.


Mitte März wurde der Stapellauf des jüngsten Schiffes meiner Flotte auf den 4. April angesetzt.




Die übrige Zeit verging mit Handel, Bad- und Kirchenbsuch,
sowie einigen Eingriffen in die Handelsrouten,
wenn gerade einmal Ware wie Hanf oder Wolle günstig zu bekommen waren.

Am 30. März erhielt ich eine erschütternde Mitteilung,
und mußte mich fortan mit der Gewißheit wappnen,
daß ich nun nicht mehr unbehelligt bleiben würde.



Vanderdeeken hatte den Konvoy Memel aufgespürt.

Wie würde wohl dieser Kampf ausgehen.
Ungeduldig wartete ich zuhause auf Nachrichten meiner Schiffe.

PH

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33

Freitag, 15. Mai 2009, 11:29

RE: Eine Hansegeschichte

Unseren beiden Kraiern - von denen nur einer bewaffnet war - stand eine Piratenflotte gegenüber.

3:2 - ich rechnete mit einer Niederlage.



Jedoch es kam anders.
Die seemännische Fertigkeit des Kapitäns und die Schnelligkeit der Schiffe nutzend
entkam die Flotte relativ unbeschadet.



Ereichtert nahm ich die Meldung zur Kentnnis,
als ich eine weitere Rückzahlung in Emfang nehmen konnte



Vom Erfolg dieses Geschätzszweiges angestachelt,
ließ ich den Darlehensgeber Weizmann drei weitere Kredite vermitteln,
die alle zu den gleichen Konditionen abgeschlossen wurden:



Am 1. April kaufte ich mal wieder Schiffswaffen.
Der neue, in Kürze erwartete Kraier, sollte gut gerüstet sein,
denn mit ihm hatte ich vor, einen Danziger Konvoy zu bilden.
Die Schnigge war schon lange überlastet.



Von einem einst belächelten Schniggenfahrer hatte ich es nun zu 3 Kraiern gebracht.
Die Danzig K1 wurde zum Orlogschiff ausgebaut.



Zeitgleich erkannte die Stadt Ahus mich als Handelspartner an.
Die Genehmigungen flatterten nun regelrecht herein.



Eine wichtige Voraussetzung aber mußte für den weiteren Konvoyplan erfüllt sein.
Die Schnigge konnte ihren Kapitän ja auf den Kraier bringen,

Aber für die anderen Städte brauchte ich dringend weitere Schiffsführer.

Die routenfahrenden Schiffe wurden angewiesen,
in den Hafenkneipen nach Kapitänen zu forschen.

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34

Freitag, 15. Mai 2009, 11:48

RE: Eine Hansegeschichte

Bitte diesen Absatz so zu betrachten.
leider geht edit nicht mehr:

--------------------------------------------------
Am 1. April kaufte ich mal wieder Schiffswaffen.
Der neue, in Kürze erwartete Kraier, sollte gut gerüstet sein,
denn mit ihm hatte ich vor, einen Danziger Konvoy zu bilden.
Die Schnigge war schon lange überlastet.




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35

Freitag, 15. Mai 2009, 12:34

RE: Eine Hansegeschichte

Am 6. April fand der Konvoy in Memel einen weiteren Kapitän.



Um ihn aufzunehmen, unterbrach der Konvoy seine Route und nahm sie danach wieder auf.



Tags darauf machte ich mich ans Werk, um den geplanten Konvoy für Malmö und die restlichen Städte aufzubauen


Auch das Kreditgeschäft lief weiter.



Meine Barschaft war dadurch allerdings recht knapp geworden.

Am 11. April meldete mir Memel, ich dürfe von nun an dort bauen.


Damit waren alle für den Anfang als Ziel ins Auge gefaßten Kontorsplätze erreicht.
Umzusetzen war das Ganze aber mangels Kleingeld nicht

Vorerst mußte der normale Handel reichen.

Um meine Flotte angemessen auszurüsten,
kaufte ich zwischendurch immer wieder die nötigen Waffen


Daneben nahm ich die Rückzahlungen entgegen, die mir Weizmann übermittelte.





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36

Freitag, 15. Mai 2009, 12:52

Am 13. April war die Danzig K1 fertig.
Es mußten jetzt nur noch die Schnigge einlaufen und das Personal angeheuert werden.


Zuerst wurde die etwas abgenutzte Schnigge repariert,
um nicht zu schnell die Route unterbrechen zu müssen.



Dank der Fertigkeiten unserer Werft war das recht schnell zu schaffen.

Allmählich beruhigte sich auch die Versorgungslage der Stadt.
Fisch und Getreide waren eingetroffen,
auch Felle standen wieder zur Verfügung.


Mein Unternehmen hatte sich prächtig entwickelt.
Leider waren große Vermögenswerte in Waren gelagert,
die kaum zuhause verkäuflich waren oder nicht zu dem Preis,
den ich wollte.
Dennoch war ich stolz auf das Erreichte.


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37

Montag, 18. Mai 2009, 08:54

RE: Eine Hansegeschichte

Nun wurde der Kapitän dem Kraier Danzig zugewiesen.





Die Schiffsbewaffnung des neuen Konvoyführers



Leider zeigte sich, daß in der Kneipe nicht genügend Matrosen zu gewinnen waren,
daher mußte die Schnigge erst einmal die Route fortsetzen.

Der Kapitän wunderte sich über die Entscheidung,
aber ich beabsichtigte, nicht einen unvollständigen Konvoy starten zu lassen.



Matrosen waren dieser Tage irgendwie Mangelware.
Angesichts der kleinen Städte und der nicht perfekten Versorgung,
sowie des Arbeiterbedarfes in den Betrieben
reichte die Zuwanderung schon kaum dafür aus.



Am 18. April wurde die Werkstatt endlich fertig

So stellte ich den Einkauf von Eisenwaren ein.
Nur noch vereinzelte Schnäppchen sollten hereingenommen werden.



Die aktuelle Versorgungslage zu Königsberg 19. April 1301
Es mangelte an Gewürzen und Salz.
Letzteres sollte aus Memel kommen,
aber der Preis war zu schlecht.




Am 25. April war es soweit,.
Der Konvoyführer Danzig war einsatzbereit.
Die Schnigge hatte aus Thorn und Danzig die Matrosen mitgenommen.


So startete mein erster richtiger Konvoy gen Westen



PH

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38

Montag, 18. Mai 2009, 09:02

RE: Eine Hansegeschichte

Am 2. Mai, ziemlich genau 1 Jahr nach der Übernahme des Kontors
zog ich Bilanz bezüglich der Stadtentwicklung.

Köngsberg hatte mit 2722 Einwohnern die meisten Bürger aller Hansestädte.
Hiervon waren 400 Reiche, 635 Wohlhabende und 1673 Arme in der Stadt.
Statistisch bedeutete das 14,7 % Reiche, 23,3 % Wohlhabende und 61,4 % Arme.



Tags darauf nahm ich meinen nächsten Kraier in der Werft in Empfang.


Über den Namen wunderte man sich mittlerweile nicht mehr


Mamlmö sollte einen eigenen Konvoy bekommen.

Mit der Mindestbesatzung ausgestattet,
wartete das Schiff im Hafen, als mir aus einer Stadt namens Haarlem ein Schreiben zuging


Ich kannte dieses Nest gar nicht, war mit meiner Flotte noch nie da und überhaupt - WO war das ?

Die Memel K2 hatte ihren aufgenommenen Kapitän an die Malmö übergeben.
Nun konnte es losgehen.



Achja, zwischendurch wurde ich mit Schreiben regelrecht überhäuft.
Köln - Herrjeh, Ja, davon gehört hatte ich.
Angeblich sollte es dort eine Salzsiede geben.
Aber so weit für Salz - nein. Erst einmal bliebe ich in der Ostsee,
bevor ich die Westsee erschließen würde.


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39

Montag, 18. Mai 2009, 09:10

Die Malmö war gerade aus dem Hafen heraus,
da überreichte mir der Kurier erneut 2 Schreiben.
Eines aus Edinburgh, eines aus einer anderen Stadt,
jenes Pergament öffnete ich nicht einmal mehr,
wußte ich doch um den Inhalt.


So war ich nach einem Jahr auf dem besten Wege,
in allen Städte der jeweiligen Produktion entsprechend,
Kontore und Betriebe errichten zu dürfen,
was allerdings ohne Ziegel kaum ging,
Diese wiederum benötigten Arbeiter,
und die wieder Bier.
Das wiederum mußte aus Danzig kommen,
dessen Kapazität ich nahezu voll ausnutzte.

Der Kreislauf bremste sich allmählich ab,
ich mußte an eigene Betriebe in Danzig denken.
Nur wie ?

"Post ist da"
Gääähn.


Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.

"Ein Schiff bitte"
Die Werft wurde immer besser und schneller.


Neues ? Nicht wirklich.


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40

Montag, 18. Mai 2009, 12:40

Am 9. Mai erreichte mich eine Meldung,
daß die Mannschaft der Malmö K1 im Hafen der Stadt Malmö
ein Faß des mitgenommenen Weines geöffnet und kräftig davon getrunken habe.
Infolgedessen ordnete der Kapitän eine eintägige Pause an,
um die Seetüchtigkeit wiederherzustellen.
der 99-er Jahrgang war ja auch ein kräftiges Tröpfchen.



Achja, dazwischen kam noch so ein Wisch.



In Ordnung, war es das jetzt ? :D

Auf Befehl des Kommandanten stach die Malmö K1 am 12. Mai wieder in See



Tags darauf besuchte ich wieder meinen Freund Weizmann.
Anscheinend war der Geldbedarf der anderen Händler sehr groß.
Immer wieder suchten Sie um Darlehen nach
und ICH gewährte sie ihnen.




Die lange Route der Malmö war sehr ertragreich.


Als sie in Rügenwald ablegte,
hatte sie von den Mangelwaren den Bauch randvoll geladen.
Unter diesen Voraussetzungen war es mir ohne Weiteres möglich,
der Bitte des Seemannsheimes um eine kleine Spende nachzukommen.



Am Freitag, den 19. Mai 1301 fanden zuhause die Wahlen zum Bürgermeister statt.
Als einfacher Kaufmann war es mir nicht gestattet, an der Wahl teilzunehmen.
Irgendwie würfelten die Honoratioren das Amt wohl unter sich aus :D

Es wurde berichtet, in der Kneipe sei es hoch hergegangen.
Dutzende Fässer Bier und Wein seien verbraucht worden.
Da diese Nachfrage nicht durch die Markthalle gedeckt worden war
und somit auch keine Waren nachgekauft wurden, mußte ich annehmen,
die Ratsherren hätten die Waren aus fremden Beständen entnommen
oder seien gar durch meinen Konkurrenten Adam beliefert worden.

Der Rat der Stadt war das Machtgremium, in dem alles entschieden wurde.
Sowohl Steuern, die Stärke der Miliz, als auch der Ausbau der Stadt wurden hier entschieden.
Wer in diesen inneren Zirkel aufsteigen wollte,
mußte den Herren "da oben" gut bekannt sein und über nicht unerhebliche Mittel verfügen.
Unter einem Vermögen von ein halben Million war da nicht dran zu denken.
Abgesehen von dem in der Stadt insgesamt notwendigen Ansehen, welches mittels Versorgung erreicht werden mußte.

Nun also war wieder einmal die illustre Runde zusammengekommen und wenn schon kein weißer Rauch aus dem Schornstein emporstieg,
so war dennoch ein klares Resultat erzielt worden.

Tags darauf wurde das Ergebnis bekanntgegeben.



Mich wunderte nur Eines:
Wahlen - ich hatte gelernt, daß im alten Griechenland eine sogenannte "Mehrheit" bestehen mußte.
Als Mehrheit war da die Zahl der Stimmen genannt, die ALLEN ANDEREN zusammen überzählig war.

37 Stimmen aber waren niemals eine "Mehrheit".
Nunja, wir lebten ja auch nicht in Griechenland, das heute unter Herrschaft des Römischen Kaisers Andronikos II. Palaiologos in Konstantinopel stand,
sondern in Königsberg, einer alten Ordensstadt.

PH

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