Also ich spiele in Lübeck als Heimatstadt, die Tore sind ja recht weit auseinander. Bei einer neuerlichen Belagerung habe ich nun gesehen, daß die Türme sehr wohl schossen. Ich will nicht ausschließen, daß ich mich getäuscht habe, da ich während des Spiels was anderes höre und das Mündungsfeuer und das Geschoß recht unauffällig sind.
Ich möchte aber erzählen, wie es mir inzwischen weiter gegangen ist. Ich hoffe, es amüsiert den einen oder anderen.
Spielbeginn war der 24.6.1345, jetzt bin ich am 1.7.1348. Eckdaten:
UW 6,4 Mio., Bar 1,9 Mio., Lübeck Heimatstadt, Kontore in Stettin, Danzig, Stockholm, Reval, Brügge, 23 Schiffe, mehr weiß ich noch nicht sinnvoll einzusetzen. Nach der Wahl zum BM konnte ich die Zweitmauer in Lübeck in einem Rutsch fertig bauen, es dauerte nur 4 Monate. EM bin ich noch nicht, hauptsächlich wohl weil ich es unterlassen habe, in andern Städten als Lübeck Auslieger zu stellen. Ich war einfach zu faul, noch mehr Kapitäne zu suchen.
Mein Hauptanliegen in diesem Spiel ist, die Betriebskosten und das Bevölkerungswachstum kontrolliert zu halten, beides sollte mir nicht wie in früheren Spielen aus dem Ruder laufen. Beides ist mir gelungen, Lübeck ist stabil bei 5400 EW, die anderen Städte sind etwa halb so groß, aber noch nicht richtig entwickelt. Ca. 100 permanent vergebene Darlehen sorgen für einen beständigen Vermögenszuwachs.
Leider könnte ein Kontorverwalter ja nur für einen Mindestbestand an Waren sorgen und sonst nichts. Ich behelfe mir daher in jeder Kontorstadt mit einer Autoschnigge (in Lübeck ein Auto-Holk), die in 3 Schritten dem Kontor Waren entnimmt, an die Stadt verkauft und den Überschuß wieder zurückschiebt und dann von vorn. Allerdings gelingt mir noch nicht die Versorgung der Kontore von außen mit der richtigen Dosierung für jede Stadt, da habe ich erheblichen Lernbedarf.
Der größte Fehler war wohl, auf Danzig als Kontorstadt zu setzen. Viel zu spät ist mir aufgegangen, daß dort kaum Platz für Wohnhäuser innerhalb der Erstmauer ist. Dort wollte ich eine größere Fleisch-, Woll- und Keramikproduktion bauen. Daraus wird wohl nichts. Fleisch werde ich nun wohl nach Reval verlegen, da ist noch genügend Platz bei den Jagdhütten. Wolle und Keramik werde ich nach einer neuen Kontorgründung in Visby herstellen, dort sieht es sehr gut mit dem Platz aus. Eventuell werde ich die ineffektive Tranproduktion in Stockholm mit einer effektiven in Bergen ergänzen. Dann habe ich alles abgedeckt. Tuch und Wein beschaffe ich im Moment noch aus Cadiz im Tausch gegen Pech und Bier.
Brügge war als Expeditionskontor gedacht... bis die Stadt mein Kontor leerräumte! Ich wurde von einem Boykott gegen Brügge überrascht. Mit knapper Not schaffte ich es, ein Schiff zur Hafenbewachung abzustellen. Im Kontor lagerten noch Tuch und Wein von der letzten Expedition, außerdem reichlich Pech und Bier für die nächste. Als ich nachsah, was ich schnell noch vor Boykottbeginn herausholen könnte... Leer! Nicht ein einziges Faß von irgendetwas war noch da.
Ich habe der Stadt großmütig verziehen... und überlasse sie erstmal ihrem Schicksal.
Es ist mir in diesem Spiel noch nicht gelungen, gut zu heiraten. Nachdem ich im letzten Spiel einer Heiratsschwindlerin aufgesessen war, bin ich mißtrauisch!
ganz im Ernst, es handelt sich um die mittlere in der unteren Reihe in der Heiratsgalerie, mit der weißen Haube. Beim ersten Mal, als ich sie bekam, paßte alles: 'äußerst beliebt... höchste Anerkennung'. So wie vorgesehen halt. In einem anderen Spiel wurde sie mir wieder vorgeschlagen, und ich nahm sie natürlich. Fete gelungen, alles bestens. Als ich kurz darauf meine bis dahin makellose Ansehenskurve ansehe, zeigt sie einen merkwürdigen Knick in die falsche Richtung. Ich sehe mal im Kontor nach... 'Ihre Frau ist bei den Bürgern von Lübeck bekannt und hat mit den Ratsherren nichts zu tun'. Autsch!
In diesem Spiel kam wieder ein Prospekt mit ihr und ich stellte durch Vorlauf fest, daß das kein guter Plan war mit ihr. Dabei ist es defintiv eine von den richtigen laut Heiratsgalerie. Aber im richtigen Leben soll's ab und zu ähnlich gehen....
Soweit erstmal meine Anfängererlebnisse... es werden sicher nicht die letzten sein.