1300 - das Startjahr
Gleich zu Beginn wird alles auf ein Zentrallager in Rostock ausgerichtet. In der Expansionsphase (1 bis 1½ Jahre) wird es aber nicht erspart bleiben, ein Regionallager in der Nordsee einzurichten. Aufgrund seiner Lage und Produktionsmöglichkeiten erscheint mir Groningen ideal.
Es gibt vom Start weg 1 Kraier und 1 Schnigge. Der Kraier geht sofort auf Piratenjagd, die Schnigge soll mittels Handel dafür sorgen, dass ich erstens rasch an möglichst viele gewinnträchtige Waren komme, und zweitens die Karriereleiter rasch hoch klettern werden.
Nachdem gleich beim Start ein Kapitän in Rostock sitzt, wird der Kraier damit bestückt, kauft die 4 Entermesser, stückt alles an Matrosen auf, was sich anheuern lässt, und segelt zur ersten Stadt, in der ein Kneipenauftrag Aussicht auf ein Piratenschiff verspricht. Die Schnigge hingegen schippert herum, um Waren einzukaufen.
Und so wächst gleich zu Beginn die bescheidene Flotte nach und nach um ein Piratenschiff nach dem anderen. Greift ein Kraier oder eine Schnigge an, wird sie unbeschädigt (bzw. ohne dass ich auf sie schieße) geentert. Holke muss ich natürlich ordentlich runter schießen, da sie von der Mannschaftszahl her absolut überlegen sind. Wenn Piratenkraier erobert werden, werden sie rasch mit Kapitänen bestückt und gehen ebenfalls auf Piratenjagd. Entermesser werden in der Heimatstadt zwar mangels Eisenwaren kaum hergestellt, aber die finden sich ja als Kriegsbeute auf den eroberten Schiffen. Ziemlich rasch wird die Zahl der Piratenfänger auf 5-6 ansteigen.
Die erbeuteten Schiffe steuern zunächst mit ihrem Okkupanten in eine Zielstadt, verschieben dann alle Matrosen auf das Kampfschiff, dafür wechselt der Kapitän auf das ehemalige Piratenschiff. Danach wird aus der Kneipe mit Matrosen auf die Mindestbesatzung aufgestockt und der Kapitän retour geschickt. Das hat den Vorteil, dass die Schiffe sofort mit einer glücklichen Besatzung ausgestattet sind und umgehend in See stechen können.
In den ersten Wochen werden gleich die 3 möglichen Darlehen aufgenommen sowie der Gilde in Rostock beigetreten. Zum ersten Monatswechsel (01.06.1300) erfolgt der gesellschaftliche Aufstieg zum Händler, und es klopft ein Werber an die Tür. Sein Angebot wird angenommen, und Mitte Juni wird geheiratet. Da meine Schiffe inzwischen fleißig waren, gibt es genug Waren, um aus der Hochzeit ein berauschendes Fest zu machen. Als Mitgift gibt es eine Kogge, die ausgesprochen willkommen ist bei der Eroberung von Piratenschiffen.
Mit dem Aufstieg zum Händler werden auch 2 Arbitrageschiffe eingesetzt, die durch den Einkaufsbonus der Stufe-4-Kapitäne Bargeld aus dem Nichts zaubern. Damit ist auch ein Ansehensgewinn ohnegleichen verbunden; bereits Mitte Juni 1300 sehen mich alle Bevölkerungsschichten als Bürgermeister an. Die Wahl ist aber erst in 9 Monaten……
Das erste Piratennest ist – wie erwartet – am 01.06. aktiv geworden und hat einen Kraier entsandt. Der nach wenigen Seemeilen in meine Flotte einverleibt wurde. Ende Juni kam dann die erste Kogge aus dem Nest. Ab diesem Zeitpunkt besitze ich bereits 2 Koggen. Jeweils 1 Kogge und 1 Kraier werden zu einem Konvoi zusammengeschlossen, um die Piratenjagd zu optimieren. Nun können sowohl Patrouillen angenommen, als auch Eskorten und Flüchtige bedenkenlos befördert werden. Denn greift ein Kraier an, erobert ihn mein Kraier; kommt ein Holk, wird er von der Kogge unbeschädigt geentert.
Um rasch ein ZL-System einzuführen, muss natürlich auch die Werft aufgepäppelt werden. Dazu wird Mitte Juni eine Schnigge in Auftrag gegeben. Schon eine Woche später ist die Reparaturzeit deutlich gesunken, 1 Monat später ist die Schnigge fertig. Ab jetzt wird hier verstärkt repariert, um die Werft noch schneller aufzupushen.
Im Juni wird das zweite Kontor in Lübeck gegründet, Anfang Juli kommt Groningen hinzu. Das Bargeld ist beachtlich hoch, darf aber nicht zu euphorisch investiert werden. Denn mit jedem Betrieb oder Kontor verschwindet Geld, das sonst für den Wareneinkauf verwendet werden könnte. Dafür wird die Wochenabrechnung immer höher. Das System könnte jetzt leicht kippen, wenn zu rasch investiert wird.
Es stellt sich auch die Frage ob es sinnvoller ist, neue Kontore zu gründen oder stattdessen die Baustoffindustrie hochzuziehen. Denn Expansion geht nur dann rasch, wenn man genug Ziegel besitzt. Und Holz, die wichtigste Ware, die es im Spiel gibt. Hier muss immer sorgfältig nachgedacht werden, was gescheiter ist.
Anfang Juni werden die ersten Autorouten eingerichtet. Natürlich nur zu ausgewählten Städten, mit nicht einmal 20 Schiffen ist noch nicht viel zu machen. Aber sobald ein Schiff erobert und ein Kapitän gefunden ist, kann eine neue Stadt an das System angeschlossen werden.
Durch vorsichtige Expansion bleibt der Bargeldbestand immer im schwarzen Bereich. Wenn in dieser Phase etwas stören würde, dann rote Zahlen nach der Abrechnung. Gelegentlich wäre es zu dieser Zeit möglich gewesen, wo ein Kontor zu setzen, aber ich habe das nur dann in die Tat umgesetzt, wenn es wirklich absolut leistbar war. Daher wurden die letzten Kontore auch erst im Herbst gesetzt.
Eine kritische Phase ist es auch, wenn die Kontore fertig gestellt sind. Dann wird üblicher Weise gleich ein Verwalter eingestellt. Da sich noch keine Waren im Kontor befinden, wird er im ersten Schritt nur einkaufen. Je nach Warenangebot kann das recht teuer werden, wenn z.B. auf einen Schlag 20 Felle und 40 Eisenwaren gekauft werden. Genau dafür war der Bargeldpolster gedacht, und er entpuppte sich als goldrichtige Entscheidung.
Außerdem konnte ich mir so Anfang September die erste Expedition leisten, die fast 400 Fass Keramik in den Hanseraum brachte. Ab dieser Zeit (viele Städte sind regelmäßig versorgt, die Mehrzahl aller Kontore gesetzt, pro Monat kommen 10-15 Schiffe neu dazu) sprudeln die Gewinne und müssen sinnvoll investiert werden. Obwohl die Bauindustrie noch in den Kinderschuhen steckt, müssen schon die ersten Grundversorgungsbetriebe gesetzt werden (Werkstätten, Schaffarmen, Getreidehöfe, Brauereien und vor allem Hanfhöfe). Nach und nach, aber unbedingt. Sonst besteht der Winter in einem einzigen Hinterherlaufen der benötigten Produktionen. Aber so weit sind wir noch nicht.
Wichtig ist auch, dass die Werften bald ordentlich Schiffe bauen. Dazu muss man sie optimal ausbauen. Am besten beginnt man damit, eine Schnigge produzieren zu lassen. Dadurch reduziert sich die Baudauer bzw. Reparaturdauer der Schiffe sehr rasch. Ist die Ausgangssituation in einer Werft zu Spielbeginn:
70 Tage für eine Schnigge mit 15 Last
106 Tage für einen Kraier mit 28 Last und
154 Tage für eine Kogge mit 45 Last,
schmilzt das mit nur einer gebauten Schnigge auf 54 / 77 / 106 Tage. Ein weiteres Schiff in Auftrag senkt das noch weiter auf 44 / 59 / 78, wodurch sich auch die Reparaturzeiten ordentlich verkürzen. Daher werden nach Aufpäppeln einer Werft nach dem Bau eines Schiffes in einer neuen Werft danach alle erbeuteten Piratenschiffe dort repariert. Dadurch wird nämlich das Angebot an Schiffstypen verbessert. Je mehr Reparaturen, desto größer wird der Laderaum pro Schiffstyp. Ca. 2-3 Monate nach Beginn der Reparaturtätigkeiten können dort Holke erzeugt werden.
Ich errichte vorzugsweise Kraier, da die mit Abstand am schnellsten sind. Sie werden in den Flussstädten sowie in den weiter entfernten Städten eingesetzt – und zwar ohne „Reparaturschnigge“, das würde alles nur bremsen. In den nahe gelegenen Städten sollten ursprünglich nur Koggen verkehren, im mittleren Bereich Holke. Die Schniggen werden an Koggen- oder Holkkonvois angehängt oder in einem schwimmenden Lager geparkt (und zwar ohne Matrosen an Bord). Aber da die Piraten sehr feige sind und sich nicht aus den Nestern wagen, wird das bald geändert; auch für Kurzstrecken werden bald Holke + Schniggen eingesetzt.
Da die weit entfernten Städte nur in großen Zeitintervallen angesteuert werden, müssen dort relativ bald Kraierkonvois eingesetzt werden. Daher müssen immer wieder ehemalige Piratenkraier auf Stufe 3 ausgebaut werden. Außerdem ist es ganz wichtig, die Werft in Edinburgh aufzubauen, denn sie ist anscheinend der Maßstab für die Piratenschiffe, die angreifen. Will man welche mit großem Lagerraum, muss dort viel repariert werden. Ab August werden daher in Edinburgh alle eroberten Schniggen repariert und alle benötigten Kraier ausgebaut (damit das Reparieren schneller geht). Es dauert bis Ende Dezember, bis dies Früchte trägt und mir Piratenschiffe der 2. Größenkategorie liefert (16er Schniggen und 26er Kraier; die 32er Koggen und 45er Holks lassen noch bis Anfang 1301 auf sich warten).
Im Laufe des Spätsommers / Herbstes werden nach und nach alle weiter entfernten Kontore gegründet und die Versorgung umgestellt. Eine normale Autoroute sieht zu beginn so aus, dass in der Zielstadt nur ver-/eingekauft wird. Sobald aber das Kontor fertig gebaut und ein KV eingestellt ist, wird das Versorgungsschiff zu einem Konvoi vergrößert. Außerdem kommt in der Zielstadt ein zweiter Stopp dazu; so werden alle Waren vom KV ver- bzw. eingekauft, die benötigten Waren vom Konvoi geliefert und die nicht verbrauchten bzw. eingekauften/produzierten Waren wieder abtransportiert.
Das bindet jede Menge Kapital und Schiffe. Aber dank fleißiger Annahme von Kneipenaufträgen sowie monopolartiger Vormachtstellung im Handel ist beides ausreichend da.
Ab Herbst steigt das Bargeld rasant an; obwohl die Abrechnung bereits hoch im fünfstelligen Bereich ist, bleibt in jeder Abrechnungsperiode ein sechsstelliger Betrag übrig – und das abseits aller Bautätigkeiten.
Dadurch wurde es möglich, einige Hundert Fass Keramik und Tuch aus dem Mittelmeer zu importieren. Sobald man Geld für Expeditionen übrig hat, sprudeln die Gewinne ganz automatisch, da bei diesen Waren enorme Gewinnspannen drauf sind. So verkaufe ich Keramik und Wein um gut 100%, Tuch um ca. 130-140% teurer als ich im MM dafür bezahle.
Ende Oktober vergebe ich die ersten kurzläufigen Darlehen. Nach und nach steigere ich das Fälligkeitsdatum der Darlehen, wobei vor allem jene mit kürzester Laufzeit bevorzugt vergeben werden. Optimaler Zeitpunkt für die Darlehensvergabe ist nach der Abrechnung, und zwar so weit, dass danach noch etwa 100.000
für Eventualitäten verfügbar sind.
Ebenfalls im Herbst werden die ersten nicht Baustoff produzierenden Betriebe gesetzt. Das sind natürlich zuallererst Eisenschmelzen, Getreide- Hanf- und Viehhöfe, Brauereien sowie Fischer/Walfänger und Schaffarmen. Der Rest ist vorerst nicht so wichtig, Imker vielleicht ausgenommen.
Da ich nicht möchte, dass mir die KI mehr Baufläche verschandelt als notwendig, notiere ich ab Spätherbst, wann wo welcher KI-Betrieb fertig wird – um ihn kurz davor abzureißen. Bekanntlich setzt die KI so gut wie nie mehr als 1 Betrieb von einem Produktionszweig, sondern erst dann wieder, wenn dieser Betrieb fertig gestellt ist, und noch immer ein Mangel vorherrscht.
Der Herbst ist geprägt damit, die letzten Kontore zu errichten sowie Konvois für diese Kontore zusammen zu stellen. Aufgrund der langen Fahrtzeiten zu den entlegenen Städten werden dort nur Kraier eingesetzt; im Nahbereich verwende ich Holks. Koggen werden vorläufig überhaupt nicht eingesetzt; das fällt mir sehr leicht, denn die Piraten lassen mich arg im Stich; war ab 1. Juni das Piratennest Windau aktiv, stellte es Ende Juni jegliche Tätigkeit bis Anfang Januar ein.
Aber zum Glück gibt es ja auch noch die Kneipenaufträge, die mir helfen und bis Jahreswechsel ca. 100 Schiffe liefern. Das wird durch ca. ein Dutzend selbst gebaute Schiffe abgerundet.
Bis Dezember stelle ich dann auch noch die letzten Konvois auf Autoroute um (der letzte Anfang Januar, da davor einige manuelle Eingriffe im Lagerbestand von Novgorod notwendig waren). Das bindet sehr viele Schiffe und auch Waren, denn es wird natürlich mehr angeliefert als vorher. War bei den ersten Autorouten nur ein Stopp pro Zielstadt eingebaut (kaufen und verkaufen von Waren), sind es ab jetzt 2 (benötigte, übrig gebliebene Waren einladen, dann benötigte Waren ausladen sowie Eigenproduktion einladen). Und es muss so viel von allen benötigten Waren geliefert werden, dass die Stadt damit bis zum nächsten Besuch des Konvois durchkommt.
Natürlich sind diese Waren nicht da. Das geht in diesem Spielabschnitt kaum. Außerdem habe ich großen Wert auf eine rasche Expansion gelegt. Zum Jahreswechsel 1300/01 habe ich nicht ganz 120 Betriebe; 40% davon sind Ziegeleien, 30% Sägewerke und fast 10% Pechkocher. Für die normale Versorgung bleibt da so gut wie nichts übrig, aber ich habe genug Baumaterial, um dem Bedarf „hinterher zu bauen“.
Außerdem sollten die vergebenen Darlehen die Engpässe bei Getreide, Fisch und Bier lindern. Aber die Zahlungsmoral der Hanseaten ist phänomenal; bis 1. Januar werden 12 Darlehen pünktlich zurückgezahlt, es gibt keinen einzigen Anlass zur Pfändung. Dabei habe ich alle Darlehen zum Höchstzinssatz vergeben.
Zwischenstand 01.01.1301:
EW: 60.000
UW: 7,8 Mio. , davon 0,4 Mio. Bargeld
Schiffe: 113
Betriebe: 121
Und hier das
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