Moin Babel,
grundsätzlich agieren Verwalter und Handelsrouten komplett unabhängig voneinander. Der Verwalter befolgt die Einstellungen im Kontor-Handel, die Konvois die Einstellungen ihrer jeweiligen Handelsroute.
Die einzige "Überschneidung" sind die "Schlösser" im Kontor-Handel (Verwalter): Wird im Kontor-Handel das Schloss im Einkauf oder Verkauf gesetzt, wird ein Konvoi die gesperrte Menge im Kontor belassen, d.h. er nimmt nur das mit, was über die Sperrmenge hinaus geht. Ist im Kontor-Handel das Schloss sowohl im Einkauf, als auch im Verkauf gesetzt, gilt für die Konvois die jeweils höhere Menge.
Ob der Verwalter einen Mengenausgleich schaffen kann, hängt davon ab, ob die benötigte Ware vor Ort regelmäßig zum eingestellten Preis angeboten wird. Das wird bei Holz in Lübeck selten der Fall sein, wenn man nicht exorbitante Preise bezahlt. Und selbst dann wird häufig gar kein Holz auf dem Markt sein, weil es in Lübeck nicht produziert wird. Das in Lübeck benötigte Holz sollte woanders günstig gekauft oder, noch besser, produziert werden. Malmö zum Beispiel, ist gar nicht weit weg.
Der Verwalter verkauft die Waren, die die Konvois heranschaffen, und die Konvois beachten "seine" Sperrmengen (s.o.). Das war's dann aber auch, direkten Zugriff auf die Konvois hat der Verwalter nicht.
Einkauf/Verkauf
Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Du vermischt Kontor-Handel und Handelsrouten...? Wie gesagt, ist beides voneinander unabhängig und wird auch unabhängig voneinander eingestellt.
Die meiste Zeit wird man gewinnmaximierend vorgehen, d.h. einkaufen so lange noch zwei grüne Punkte da sind und verkaufen, wenn alle vier Punkte rot sind, bis der erste grüne erscheint. Was es vor Ort nicht gibt, wird von "woanders" herbei "gesegelt". Nicht nur beim Zentrallager-System werden die Konvois mittelfristig reine Transport-Routen fahren, Ein- und Verkäufe werden ausschließlich von den Verwaltern getätigt. Der "Zettel" kommt zum Einsatz, wenn man sich entscheiden muss, wie viel ein Konvoi im Zentral-Lager einladen muss, um eine andere Stadt zu versorgen. Auf dem Rückweg nimmt ein Konvoi die "Überschüsse", insbesondere die der vor Ort produzierten Waren, wieder mit.
In wenigen Ausnahmefällen wird auch mal teuer gekauft (Baubeschleunigung, Rohstoffknappheit, Landesfürst-Forderung), das sind aber manuelle Einzelaktionen und macht automatisiert kaum Sinn.
Verkaufsmengen im Kontor-Handel
Der Bedarf einer Stadt ist gedeckt, wenn die entsprechenden Warenmengen in der Markthalle liegen, nicht im eigenen Lager. Also wird verkauft solange gute Preise gezahlt werden, d.h. die Menge, bis zu der verkauft wird, ist 0. Ausnahmen bilden die Waren, die als Rohstoffe für die eigene Produktion benötigt werden. Beispiel: Du hast 10 Schmieden in Lübeck und möchtest eine Sicherheit von 10 Tagen, in denen Deine Schmieden weiter arbeiten können, auch wenn keine neuen Rohstofflieferungen ankommen. 10 Schmieden verbrauchen in 10 Tagen 100 Fass Holz und 200 Fass Metall, also ist die Sperrmenge, bis zu der der Verwalter verkaufen darf, für Holz 100 und für Metall 200. Diese Mengen sperrst Du auch noch mit dem Schloss, damit sie nicht von Versorgungskonvois mitgenommen werden. Vorausgesetzt, Du bringst regelmäßig ausreichend Holz und Metall nach Lübeck, werden Deine Schmieden dauerhaft voll ausgelastet arbeiten - von Katastrophen mal abgesehen.
Gruß
Cete