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In der heutigen Zeit ist das Wort „Globalisierung“ in aller Munde, nur heute sprechen wir in diesem Zusammenhang von wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, welche die gesamte Welt umspannen. Dies alles gab es aber, wenn auch in anderer Form, schon viel früher, die Rede ist von der Zeit der Hanse.
Die Hanse war eine frühe Form einer global denkenden Wirtschaftsorganisation, gegründet von deutschen Kaufleuten Mitte des 12. Jahrhundert. In der Blütezeit umschloss diese fast 200 Städte ein und umfasste ein Einflussgebiet von der niederländischen Zuidersee im Westen bis zum baltischen Estland im Osten und vom schwedischen Visby im Norden bis zur Linie Köln-Erfurt-Breslau-Krakau im Süden.
Auf dem Höhepunkt der Hanse, etwa um 1250 bis 1400 wurde aus dem Städtebund eine mächtige Wirtschaftsmacht, die zu ihrer Durchsetzung von wirtschaftlichen Interessen Wirtschaftsblockaden gegen Königreiche und Fürstentümer verhängte und im Ausnahmefall sogar Kriege führte.
Dennoch lag das Hauptaugenmerk der Kaufleute auf dem Transport von Waren. Diese würden zumeist auf dem Seeweg über die Ost- und Nordsee transportiert. Der Erfolg gründete dabei auf dem Bau der „Kogge“, ein breit gebautes Schiff mit hohem Mast und viele Ladekapazität, mit welcher man Rohstoffe aus dem Osten in die Westeuropäischen Hansestädte brachte und umgekehrt Fertigwaren nach Ost- oder Südeuropa. Dabei waren die Kaufleute mutige Unternehmer, denn nicht selten verloren sie ihre Schiffe durch Raub und Unwetter.
Dass die Hanse eine globale Unternehmung nach heutigem Verständnis war sieht man daran, dass sie im Ausland zentrale Umschlagplätze, sogenannte „Kontore“ und kleiner Niederlassungen in halb Europa unterhielt. Als Beispiel ist hier der Peterhof in Nowgorod oder der Stalhof in London zu erwähnen.
Das Ende der Hanse begann in der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Hansestädte wurden nach und nach den herrschenden Landesherren unterworfen und der Atlantikhandel nahm immer mehr zu. Die Hanse hatte die Zeichen der Zeit nicht erkannt, sich zu spät angepasst und die zunehmende Globalisierung unterschätzt, was unabwendbar zu ihrem Untergang führte.
by: Andreas Ochs
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