Ich sehe Mandelas Meinung geteilt und sehe es im Grunde genommen wie Roland.
Als man P II entwickelt hatte, war es tatsächlich so, dass man sich eine vollausgebaute Stadt und ähnliche Spielereien nicht in der Redaktion vorstellen konnte, aber P II Gold war gerade für das Vollausbauspiel gedacht, weil man beim rudimentären P II schnell an bestimmte Grenzen gestoßen ist.
Anfangs gab es eine Begrenzung auf 1000 Schiffe, weil man sich bei Ascaron dachte, dass eh niemand auf 1000 käme, aber es kam dann doch so. Also wurde sie abgeschafft oder zumindest auf einen utopischen Wert erhöht. Das weiß ich nicht so genau.
Ähnlich der Kontorverwalter. Im rudimentären P II war er nur dazu da, bis zu einer bestimmten Menge ungeachtet des Preises Waren (insb. Rohstoffe) einzukaufen, aber nachdem man von kreisenden Bummelkonvois (nach dem Schema "Route für Eisenwarenproduktion in Lübeck") sehr schnell zum modernen und mittlerweile auch altbewährten Sternprinzip übergegangen ist, war ein Upgrade des Verwalters zum Schreibtischkapitän eine überfällige Vereinfachung für die Logistik und nicht etwa ein Luxusbedürfnis. Vorher hat man in der Stadt einen Koggenkonvoi stationiert (war damals nicht so wendig, die Kogge) und ähnlich einer Gewürzschnigge programmiert, also einladen, verkaufen, ausladen. Und wenn der Versorger kam, lag nicht unbedingt auch alles wieder im Kontor!
Dass das Add-On für den Extremspieler gedacht war, merkt man vor allem daran, dass ansonsten kein Karteneditor entwickelt worden wäre. Mit dem kann man ja nicht nur Städte und Waren wählen, sondern ja auch Grundrisse!
Schon vor der Goldversion bzw. dem Add-On hat man sich nach und nach vom "eigentlichen Spielziel", wie du das zu nennen pflegst, entfernt und durch das Add-On wurde dem besonders Rechnung getragen. Natürlich kann man auch das Add-On nach dem Motto "Schauen wir mal, was diesmal passiert, bis wir ein paar Jahre Eldermann waren" spielen, aber eigentlich wurde dieses Spiel erweitert, um die neuen Features besonders auszureizen. Daher auch die Mission mit der Stadtgründung. Natürlich hat man auch kleinere Missionen wie den Landweg eingeführt, um auch für den Gelegenheitsspieler etwas zu haben, aber es wurde beim Add-On besonders darauf geachtet, den Nerv der Vollausbauer zu treffen.
Beispielsweise war ein großes Problem am rudimentären P II, dass die Fischerplätze nicht ausreichten, um eine maximal fassbare Bevölkerung mit Fisch zu versorgen. Man muss auch bedenken, dass man damals auch keine Kontore in Faktoreien errichten durfte!
Das rudimentäre P II wär vielleicht genau dein Stil gewesen, aber glaub mir, sich zurückgewöhnen will sich niemand! Außerdem wurden ja PR und PR2 gerade für gemütliche Mandelas entwickelt, weil P II einfach zu Hardcore ist, also für den konservativen Spieler, der lieber eine Lieblingsstadt aufpäppelt und gerne nach Schätzen sucht.
Eigentlich ist es so, dass wenn ein Patrizier-II-Spieler erstmals ein Forum wie dieses aufsucht, schnell einen Kulturschock erlebt und sich von der neuen Kultur anstecken lässt, du dagegen scheinst gegen unsere "Krankheit" immun zu sein, Mandela.