So, mal Vermutungen beiseite!
Ich hab mal'n bißchen im Internet gesucht. Bei Wikipedia kann man lesen, dass Frachten bis Köln mit Segelschiffen befördert und dann weiter flußaufwärts, auf kleinere Kähne umgeladen, getreidelt wurden.
Da auf die Segelschiffe so explizit hingewiesen wurde, gehe ich nunmehr davon aus, dass wirklich gesegelt wurde!
Auf ner anderen Seite steht, dass für 10-15t Fracht 7-10 Männer oder ein Pferd gebraucht wurden oder für 2.000 Zentner (= 100t) 10-12 Pferde. Aber Schiffe (vermutlich kleinere) wurden mitunter auch gestakt, man war also unter Umständen net auf durchgehende Leinpfade angewiesen.
Teilweise war es wohl aber wirklich so, dass Treideln mit Pferden net ging, weil der Fluß öfter seinen Lauf geändert hat, so etwa oberhalb von Speyer. Das wäre natürlich auch am Niederrhein eventuell möglich gewesen, was die Treidelei, zumindest mit Pferden, unmöglich gemacht hätte. Das deckt sich mit Gesils Beobachtung über die Donau bei Wien.
So. Wenn also doch gesegelt wurde, dann macht es vielleicht doch Sinn, nur verhältnismäßig einfach zu segelnde Schniggen und Kraier in die Flüsse fahren zu lassen, weil ne Kogge mit relativ starrer Rahtakelung sicher net gut kreuzen konnte. Und zum Staken wären die Pötte doch zu unhandlich, oder?
Andererseits hab ich über die Wolchow gelesen, dass der Unterlauf so wenig Gefälle hat, dass im Spätherbst/Winter/Frühfrühling das eindringende Eis das Wasser bergauf gedrückt hat. Bleibt die Frage, wie weit diese Welle ging, Nowgorod is ja schon 'n Stück im Inland. Und ob das Eis die Schiffahrt unterbunden hat, oder ob trotzdem noch Schiffsverkehr möglich war...
Insgesamt kann man aber sagen, dass net der Tiefgang das Problem war, sondern das Handling der Schiffe auf einem engen Gewässer, für das sie net gebaut waren. Insofern beuge ich mein Haupt vor den Programmierern und akzeptiere die Entscheidung, Köln, Thorn und Nowgorod vom Schwerlastverkehr auszuschließen!
Trotzdem schmuggle ich Koggen und Holks mit Orlogkraiern rein
![:D](wcf/images/smilies/biggrin.gif)
Merkt schließlich keine Sau...