Auch wenn wir jetzt schon längst bei den detaillierteren Threads sind, möchte ich mir hier ein bisschen was von der Seele schreiben:
Heute Nachmittag war ich anderweitig beschäftigt, konnte aber meine Gedanken ziehen lassen und beschäftigte mich wieder einmal mit P3. Eigentlich ein Thema, wohin in gern meine Gedanken schweifen lasse. Doch heute zogen einige dunkle Wolken an dem so sonnigen Himmel auf, weil ich durch viele Äußerungen von Daniel immer mehr das Gefühl bekommen habe, dass P3 ein ziemlich reduzierter Aufguss von P2 werden würde und ich wohl nicht zur Zielgruppe von P3 gehören werde
Gerade in den letzten Tagen frage ich mich, was mir bei P2 so viel Spaß macht. Natürlich ist es das gesamte Spiel, aber es ist auch die Herausforderung, sich Strategien ausdenken zu können / müssen, um ans Ziel zu kommen. Und es sind nicht nur Strategien, die ich verfolge, sondern es sind auch Entscheidungen nötig, die nachhaltige Wirkung haben. Und da spielen solche Aspekte, wie MM, Kapitäne, Kredite und so vieles mehr, doch eine größere Rolle. Sicher mag es manche / oder viele geben, die ihr Augenmerk ganz woanders hinlenken und die auf solche Features keinen Wert legen, aber für mich spielen diese 'kleinen' Dinge am Rande, in ihrer Menge dann doch eine bedeutende Rolle.
Beispiele:
Kapitäne: richtig eingesetzt, gibt's bei großer Handelserfahrung etwas mehr Gewinn beim Kauf und Verkauf von Waren. Also 'wollen' sie richtig eingesetzt werden --> müssen gemanagt werden.
MM: Handel mit MM ersparte mir bisher eine zeitlang Bauten wie Weberei / Weinanbau, Töpfereien, was dazu führte, dass Kapazitäten für andere notwenige Bauten zur Verfügung standen.
Waffen: Waffen auf Schiffen sind auswählbar gewesen, weil sie verschiedene Wirkungsweisen hatten. Und dementsprechend habe ich sie auch eingesetzt. So wurden z.B. bewaffnete Schiffe immer nur mit Werken in den Piaratenkampf geschickt, um möglichst die gegnerische Mannschaft zu reduzieren, damit beim Entern die eigene Mannschaft geschont wird. In PR gab es alternativ verschiedene Munition, die eingesetzt werden konnte (war auch o.k.).
Alles nicht wichtig, aber am Rande des Handels doch Abwechslung, Vielfalt und damit Spielspaß.
Kartengröße: Warum spiele ich nur noch die 40iger Karte von Roland ? Weil es sie gibt, sie funktioniert und es mehr Spaß macht. Dazu wird die Herausforderung verschärft, die Städte zu versorgen und es bedarf einer ausgefeilteren Logistik. Ich hätte gern noch zusätzlich Flussstädte und die Möglichkeit ein paar Niederlassungen zu gründen.
Und wenn die ersten Autorouten am Laufen sind und es noch Zeit braucht, bis die nächsten Aktionen durchgeführt werden können (genug Baumaterial herangeschafft oder Geld erwirtschaftet ist), dann habe ich mich eben u.a. auch um Kapitäne gekümmert.
Durch die Interviews von Daniel, die bei Gamer Oase zu lesen sind, und durch manch aufgeworfene Frage und Diskussion hier im Forum, habe ich den Eindruck bekommen, dass manche Features, die vielen von uns wichtig sind und um die arg gerungen wird, eigentlich dem Rotstift zum Opfer fallen sollen. Das Wort Verschlankung fällt mir dazu ein.
Netterweise können wir mit Daniel darüber diskutieren. Daniel, darum auch von meiner Seite mal ein Dank dafür, dass du uns als Fangemeine wahrnimmst und anhörst. -
Ich hab' mir ein P3 immer größer, tiefer und breiter gewünscht. Eine neue Graphik spielte für mich nie eine Rolle. Auch neue Herausforderungen wünschte ich mir, die es mir als erfahrenen Kaufmann nicht so leicht machen würden, die großen Gewinne nach Hause zu bringen. Deshalb auch mein Wunsch nach Budgetierung der Schiffe und der Kontore als Option (kann, muss aber nicht gespielt werden).
Daniel wurde in den Interviews so wiedergeben, dass in P3 die Spieltiefe steigen soll, aber die Breite veringert wird. Für eine größere Spieltiefe bin ich sehr, aber wird die Breite dadurch ausreichend kompensiert ? Die eingefleischte Gemeinde wird auch mit ein paar Verschärfungen im Handel durchaus in der Lage sein, den Weg des gesellschaftlichen Aufstiegs ohne große Schwierigkeiten zu absolvieren. Wo liegen die Herausforderungen für die Könner unter uns ? Wenn dann auch noch die Breite von P2 verringert wird, befürchte ich, dass auch vom Spaß etwas auf der Strecke bleibt. Erschrecken tu ich darüber, was von dir, Daniel, alles infrage gestellt wird.
Ich sehe ein, dass ein kompaktes Spiel, das neu programmiert wird, effizient entwickelt werden muss und jedes Feature oder jedes Nebengeschehen zusätzlich Zeit erfordert und das Erscheinen des Spiels hinauszögert. Auch sehe ich ein, dass ein Spiel für die breite Masse geplant werden muss, um eine Wirtschaftlichkeit beim Verkauf und einen guten Profit zu erzielen. Genauso verständlich ist mir, dass auch die Vorstellungen von uns P2 Fans in unterschiedliche Richtungen gehen und diese nicht alle unter einen Hut passen. Ich weiß ebenfalls, dass es immer wieder schwer ist, sich auf Neues einzulassen, wenn man Liebgewonnenes loslassen muss.
Ich mache mir halt Gedanken und sage offen, dass sich schon Enttäuschung breit macht, was mein Verhältnis zu P3 anbelangt, wenn ich so manchen Beitrag im Forum lese. Vielleicht bin ich auch von PR geschädigt, wo sich die Enttäuschung nach Erscheinen und Kauf schnell einstellte. Z.T. wurden zwar dort manche Sachen aus P2 übernommen und optimiert, aber 1. war es mir zu sehr auf die Kriegsführung zwischen den Nationen ausgerichtet (soll ja bei P3 nicht sein) und 2. gab es dort auch Veränderungen, wo mir die Harre zu Berge standen (geringe Tragfähigkeit der Schiffe, Beschränkung auf 10 Schiffe im Konvoi, kein manuelles Seegefecht bei Angriff in Autorouten u.a.)
. Vielleicht sind aber auch einfach meine Erwartungen und Ansprüche zu groß. Aber wer weiß, vielleicht wird die Fangemeinde durch P3 so groß, dass sogar ein P4 herauskommt und die Spielbreite wieder zunimmt. Dann hieße es für mich wieder einmal abwarten, Tee trinken, oder auch immer mal wieder P2 spielen.
Sorry, weil's so lang geworden ist, aber das musste ich mal loswerden.
Dirk