Nein, dein Beispiel ist genau so, wie ich es geschildert habe.
Nehmen wir mit deinen Werten folgendes an: In der Markthalle liegen 100 Fass Bier. Du erhöhst nun den Preis auf 80
. Nehmen wir weiter an, die Stadt hat eine bestimmte Einwohnerzahl von sagen wir 3.000 Einwohnern. Auf Grund einer bestimmten Bevölkerungszusammensetzung verbrauchen diese 3.000 Einwohner, so nehmen wir wieder an, 20 Fass Bier pro Tag.
Deine Beobachtung ist folgende. Du verkaufst kein Bier mehr, die Bevölkerung wird schnell stinkig. Das ist in der Tat so. Ich habe die Werte nämlich so gewählt, dass es schöne, glatte Zahlen sind. Nach dem ersten Tag werden nur noch 80 Fass in der Markthalle sein, nach dem zweiten nur noch 60, nach dem dritten nur noch 40, nach dem vierten nur noch 20 und nach dem 5. Tag ist gar kein Bier mehr vorhanden.
Nun ist es aber so, dass am sechsten Tag kein Bier mehr aus der Markthalle entnommen wird, weil ja der Ausgangsbestand Null ist und negative Werte nicht gehen. Allerdings verlangt die Bevölkerung auch am sechsten Tag nach ihren 20 Fass Bier. Das macht sie unzufrieden und führt zur Abwanderung.
Das Problem, was du mit dem Kalkulator hast, ist folgendes: Die Preise werden nicht berücksichtigt. Du kannst nehmen was du willst. Die Konstante ist der Verbrauch von den 20 Fass am Tag und die 20 Fass sind immer fix (zumindest bei den im Beispiel angenommenen 3.000 Einwohnern).
Gibst du also ganz vorne im Kalkulator alle deine Einwohnerwerte aus allen deinen Städten ein, dann rechnet dir der Kalkulator nur aus, wieviel diese Einwohner pro Tag verbrauchen.
Dann gibst du deine ganzen Betriebe ein. Nun rechnet der Kalkulator aus, wieviel deine Betriebe produzieren. Im Endergebnis werden diese beiden Rechenergebnisse miteinander verglichen und der Kalkulator sagt dir ob du noch Betriebe brauchst oder nicht.
Das ganze ist vollkommen unabhängig von den Preisen. Denn an Preisen kannst du innerhalb einer gewissen Spanne jeden beliebigen einstellen und das System befindet sich im Gleichgewicht, wenn du soviel produzierst wie verbraucht wird. Die zulässige Preisspanne ist die zwischen "die Bevölkerung ist zufrieden und du machst relativ hohe Gewinne" und "die Bevölkerng ist sehr glücklich und deine Gewinne sind etwas niedriger".
Stellst du nun einen Bierpreis darüber ein, dann verkaufst du weniger als verbraucht wird und das System funktioniert nicht. Stellst du einen sehr niedrigen Preis ein, dann verkaufst du zwar mehr als benötigt wird, aber machst keine Gewinne mehr.
Aber auch hier liegt das Augenmerk wieder auf "verbraucht wird" bzw. "benötigt wird", der Preis spielt keine Rolle.
Der Verbrauch ist die Konstante. Der Preis ist in Grenzen egal. Die Entwickler verlangen vom Spieler, dass er selbst herausfindet, zu welchen Preisen seine Bevölkerung mindestens zufrieden ist. Am Beispiel Bier kannst du das gut nachvollziehen: Bei Preisen über 50
wird die Bevölkerung unzufrieden, bei Preisen unter 42
ist sie wahrscheinlich sehr glücklich. Hast du ausreichend Brauereien, dann produzierst du dein Bier für 37
. Nehmen wir noch Transport und Lagerkosten von einem oder zwei
an, dann machst du in jedem Fall mit Bier Gewinn. Im ungünstigsten Fall halt nur 1
oder aber rund 10
.