Da die Königsbergkarte unter gewaltigen Problemen angesichts meines offenbar doch zu frühen Eigenbaus
von Eisenwaren leidet, muß ich eine Alternative in Betracht ziehen.
Entweder "back to the roots" und agressiver Handel statt früher Eigenbau bzw weiterer Eigenbau bis die 3 Haupt-Städte wieder stehen,
oder .... hmmm . Nachdenken.
Nur Eines nicht: "Kapitulieren"
Wenn man eine Anpassung der Produktionen in Betracht zieht,
sind einige als sinnig erkannte Erkenntnisse zu berücksichtigen.
Die Standardkarte bietet eine gewisse Sicherheit in Form allseits bekannter Voraussetzungen,
stellt jedoch damit auch einen "Langweiligkeitsfaktor" dar.
Für mich als Modder damit schonmal ausgeschieden.
Die 40-er Extremkarten, welche zum Contest verwendet werden, sind zwar bezüglich der Standardstädte identisch,
aufgrund der ausgereizten Stadtpositionen aber können keine Niederlassungen gegründet werden.
Eine "Überfüllung" der Meere mit KI Händlern nicht ausgeschlossen.
Einfach Königsberg auf die Karte zu stellen und dafür eine Stadt zu löschen und
die Produkton entsprechend legen? Ginge wohl auch.
Und neuer Aufbau ?
Die Analyse der erfolgreichen Standardkarte soll helfen,
eine selbsterstellte Karte nach ähnlicher logistischer Möglichkeit
und dennoch fernab der Standardkarte zu entwickeln.
Zufällige Stadt- und Warenverteilungen des Karteneditors kennen keine Regeln.
Zufall ist Zufall.
Jede Karte sähe anders aus.
Wir spielen aber nicht 6000 Jahre Civilization,
sondern vielleicht 20 Jahre Hansewelt.
Schauen wir uns die Städte der Standardkarte einmal näher an,
so weist jede (!) Stadt irgendeine Nahrung auf.
Als bekannter Ausreißer gilt Novgorod.
Es leidet oft unter Hungersnot, da nur Fleisch und das noch ohne Salz möglich ist.
Ansonsten sind die Nahrungen einigermaßen ordentlich verteilt.
Der Editor bietet von sich aus eine gewisse Quote an Gütern an,
die verteilt werden müssen.
Zwischen 16 und 26 Städten können verteilt werden.
Je weniger, umso wichtiger ist die ausgewogene Verteilung,
besonders wenn einige benachbarte Städte nicht mehr "nahe" genug sind,
um schnell angebunden zu werden.
Städte, die man als Startstädte für die eigene Produktion betrachtet
besonders die anvisierte Heimatstadt sind äußerst sorgfältig zu planen.
Auf der Standardkarte sind Lübeck und Stettin die Favoriten,
gefolgt von Stockholm.
Einige, wie ich, ziehen aber Stockholm wegen der effizienten Eisenwaren vor
und weil es Fleisch UND Fisch hat, daneben Leder für die Waffen.
Man braucht sich also HIERÜBER erstmal keinen Kopf zu zerbrechen.
Stettin braucht ständig Leder Nachschub,
Lübeck liegt mit Ziegeln und Pech gut, aber hat kein Eisen und ineffizientes Holz.
Das kostet, besonders als Schnellbauer.
Daß Flußstädte sicher nicht als Stadtstädte gelten, dürfte klar sein.
Natürlich kann man es machen, aber spätestens bei Koggen und Holken
dürfte es schwerer werden, die nötigen "Zug-Kraier" für den Hafentransport immer dazuzustellen.
Alternativ wäre die nächste Küstenstadt als Hafen angeboten,
aber wer macht schon sowas.
Doch zurück zur Karte.
Wenn eine kleine Karte der Übersichtlichkeit halber
und als Herausforderung auf 16 Städte beschränkt ist,
reduziert sich die Nahrungsproduktion drastisch, da weniger Ausgleich stattfinden kann.
Weisen die 2 Kartenbereiche Ostsee um Königsberg und England/Schottland/Flandern etc
noch dazu eine große Entfernung zueinander aus, ohne daß der zentrale Bereich um Ripen und Aalborg besetzt ist,
wird eine isolationistische Startphase geradezu zwingend.
Die KI ihrerseits dürfte das wohl nicht interessieren,
sie hat genug Vorteile und wird, einmal bankrott, wiedergeboren.
Die KI entlastet nicht nur anfangs unsere Basisversorgung und den Transport,
sie stört auch wegen ihrer massiven Verkäufe die Preisfindung.
Anders als auf der Standardkarte dürften auf kleinen Karten starke Preisverfälle in der ersten Zeit auftreten,
gerade beim Luxusgut Wein wurde dies beobachtet.
Nach etwa einem Jahr müßte sich das aber eingependelt haben,
vorausgesetzt, man hat nicht da bereits alles sowieso unter Kontrolle.
Im Startbereich muß also die Warenproduktion in etwa der Standardlogik entsprechen,
um so katastrophale Einbrüche wie auf der AAR-Karte aufgetreten, zu vermeiden.
Die KI baut wohl auch Produktionen,
aber ihre Logistik reicht nicht aus, um die Einwohner zufriedenzustellen
und ihre Betriebe gehen dann zugrunde.
Selbst stützen kann man nicht, weil es einfach an Waren mangelt.
Die Umgebung muß somit umso ausgeglichener sein,
je wichtiger die Städte als Produktionsstandorte gesehen werden.
So kann man der Ostsee - und so könnte eine neue Königsberg 16 Karte aussehen -
jeder Stadt mindestens Fisch bzw Fisch/Tran und dazu effizientes bzw ineffizientes Getreide geben.
Nördlicher Fischtran hat eben dafür weniger Getreide.
Bekommt die Stadt noch Fleisch dazu, ist Getreide dafür inffizient.
Jede Stadt der Ostsee soll so aussehen:
Zunächst die Basisgüter:
Nahrung:
Fisch/Tran + Getreide
Fisch + Fleisch + Getreide(normal)
Fleisch + Getreide
Holz:
Dieses sollte jede Stadt haben.
Wird das Holz "verbraucht" für Ziegel, Pech oder Salz,
dann ineffizient. Etwas Bremse muß sein.
Außerdem sind die Güter kaum lukratives Handelsgut.
Die typischen Produktionsketten sollten im Übrigen effektiv sein.
Ich habe die Standardwarenverteilung einmal auf effektive und ineffektive Produktionen analysiert
und dabei auf 16 Städte heruntergerechnet folgende Werte ermittelt:
Ware Prodsumme eff normal
Bier 5 5 0
Eisenerz 7 4 3
Eisenwaren 5 5 0
Felle 4 3 1
Fellimport 2 2 0
Fisch 4 4 0
Fleisch/Leder 8 5 5
Getreide 9 5 5
Gewürzimport 4 4 0
Hanf 6 5 1
Holz 10 5 7
Honig 5 3 3
Keramik 6 4 3
Pech 4 4 0
Salz 4 4 0
Salzimport 2 2 0
Tran/Fisch 3 3 0
Tuch 4 4 0
Wein 1 1 1
Weinimport 2 2 0
Wolle 7 4 3
Ziegel 7 3 5
Das bedeutet, will man die Produktionen planen und ohne massive Eingriffe oder ganz ohne das Brasiliero tool auskommen,
ist in der Ostsee genaue Planung nötig.
Die Westsee kann man erst einmal außen vor lassen.
Wir haben also 6 Hansestädte und 2 Hansekontore zu bestücken.
Unter der "politischen" Voraussetzung, daß die Hansekontore für den Import und den Luxushandel zuständig seien,
werden sie, wenn überhaupt, erst späte eigene Produktionen an Wein und Honig beginnen.
Außerdem erhalten sie die Importe von Salz, Gewürzen und Wein.
Lediglich Felle bleiben streng im Osten,
der dafür keinen effektiven Wein bekommen soll.
Zum Hintergrund: im zwischenwarmzeitlichen Hoch- und Spätmittelalter
war Weinbau bis Schottland und sogar Finnland möglich.
Also warum soll Thorn dann keinen Wein haben ?
Ob sie Suppe geschmeckt hat, vermag heute keiner mehr zu sagen,
aber irgendwer wird es getrunken haben, es ist ja nichts mehr davon da
Zu Beginn darf man außerdem die Reichen ruhig vernachlässigen.
Wein und Honig sind damit außen vor.
So, nun ans Werk.
Die Städte der Ostsee sind folgende:
Stettin - Rügenwald - Danzig - Thorn - Königsberg - Memel - Ahus - Malmö.
Malmö und Ahus sind Hansekontore
Geben wir jeder Stadt etwas zu Essen.
Fisch/Tran haben wir dreimal.
Das kommt zweimal nach Norden, also Ahus und Malmö.
Die Dritte Möglichkeit geht nach Schottland.
Daneben gleich dreimal das ineffiziente Getreide (5)
Fisch gibt es viermal.
Es bekommen drei Küstenstädte wie beispielsweise Stettin, Danzig, Memel.
Diese haben dann auch gleich Getreide (5)
Effizientes Getreide (Rest 2) geht noch an Stettin und Thorn.
2x noch Ineffizientes Getreide geht in den Westen - und weg ist es.
------------------------------------------------------
So etwa sollte die Karte konstruiert werden.
Klar daß die Ostsee so bearbeitet mehr hat als der Westen.
Der Westen dafür hat die ganzen Gewürze
und den effizienten Wein.
Spätestens wenn man hier ankommt ist aber der Import aus dem Mittelmeer bereits angelaufen,
und die Knappheit davor von der KI ausgeglichen worden.
Vor dem Ratsherren braucht man keine wohlgesonnenen Reichen,
nur viele glückliche Arbeiter und Matrosen.
Das war auch ein Fehler im Vorgehen auf der AAR Karte K16
Will man als Aufbauer sich später einen Namen machen,
kann man die Weststädte gezielt behindern,
indem ineffiziente oder überhaupt keine Produktionsketten eingerichtet werden.
Daß hier die KI den Ausgleich niemals schafft, dürfte klar sein.
der auftretende Mangel wird sicherlich wilde Bautätigkeiten der KI nach sich ziehen,
wie zuletzt in Danzig gesehen.
Dort hatte die KI Getreide und Bier hergestellt,
allerdings basierend auf irgendwo herkommendem Holz, denn es wurden keine Holzfäller errichtet.
Da wäre ohne Abriß/Versteigerungstrick kaum mehr Land zu sehen gewesen.
Wie nun ?
PH